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Urheberrecht von Hitlers Mein Kampf laeuft aus

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Die so genannte "Bibel des Dritten Reichs" im Buchladen zwischen Bestsellern und Ladenhütern? 70 Jahre nach dem Tod des Autors ist "Mein Kampf" gemeinfrei geworden. Das heißt, jeder Verlag kann das Buch jetzt wieder auf den Markt bringen. Die Justizminister der Bundesländer wollen das mit Strafanzeigen wegen Volksverhetzung verhindern.
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Die deutschsprachigen Rechte gingen nach Kriegsende vom verbotenen Parteiverlag Franz Eher in München an den Freistaat Bayern über. Der unterband den Nachdruck.
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Um einer propagandistischen Verbreitung etwas entgegenzusetzen, gab die bayerische Regierung 2012 beim Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ) eine kommentierte Ausgabe in Auftrag. Doch 2013 zog sie den Auftrag zurück.
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Die Begründung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer lautete:

"Ich kann nicht einen NPD-Verbotsantrag stellen in Karlsruhe und anschließend als bayerische Staatsregierung sagen, jetzt geben wir sogar noch unser Staatswappen her für die Verbreitung von 'Mein Kampf' – das geht schlecht."
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Da Ende Dezember 2015 der Urheberrechtsschutz ausgelaufen ist, veröffentlicht das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) im Januar eine kritische Edition im Eigenverlag. "Wir haben mehr als 3.700 Fußnoten geschrieben und Hitler in hunderten Details widersprochen", sagt der leitende Herausgeber Christian Hartmann. "Sein Werk appelliert ja vor allem an die Emotionen, an Angst, an Hass. Wir setzen ihm Tausende gut recherchierte Fakten entgegen."
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Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums (NS-DOK) Köln

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Adolf Hitler in der Gefängnis-Festung Landsberg 1924:

Hier saß er wegen seines Putschversuchs von 1923 ein, hier begann er "Mein Kampf" zu schreiben: eine glorifizierende Autobiografie und hetzerische Propagandaschrift.

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Als das Buch 1925 erschien, nahmen es viele nicht ernst. Die politisch-satirische Wochenzeitschrift "Simplicissimus" schrieb damals unter diese Karikatur:
„Zwölf Mark kost’ dees Büachl? A bißl teier, Herr Nachber … Zündhölzeln ha’m S’ koane??“

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Während der NS-Zeit stieg die Auflage auf zwölf Millionen. "Mein Kampf" wurde in sechzehn Sprachen übersetzt und auch nach 1945 im Ausland mehrfach neu aufgelegt.
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1947 schrieb der Philologe Victor Klemperer:

"Es wird mir immer das größte Rätsel des 'Dritten Reiches' bleiben, wie dieses Buch in voller Öffentlichkeit verbreitet werden durfte, ja mußte, und wie es dennoch zur Herrschaft Hitlers und zu zwölfjähriger Dauer dieser Herrschaft kommen konnte."
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Scala  – Aktuelles aus der Kultur
Es ist wieder da
Hitlers "Mein Kampf" darf wieder erscheinen
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Tischgespräch
"Es ist eine gewaltige Freude, Hitler zu widersprechen!"
Gast: Christian Hartmann vom Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ)
Tischgespräche zum Nachhören


Die zweibändige kritische Edition des IfZ von Adolf Hitlers "Mein Kampf"  gibt es seit dem 8. Januar im Handel.

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