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Los geht's

Der große Regen

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Der Tag als Münster in den Fluten versank

Der 28.07.2014 beginnt wie ein ganz normaler Montag. Nachmittags fängt es an zu tröpfeln, einige Stunden später geht auf Münsters Straßen gar nichts mehr. Fast 300 Liter Regen fallen allein zwischen 17 und 24 Uhr. Straßen werden überflutet, Keller laufen voll, Häuser werden unbewohnbar.
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WDR 2 zum Unwetter

Im Radio werden die Hörer über die aktuellen Entwicklung informiert.

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Das Unwetter zerstört nicht nur Gebäude, es fordert auch zwei Menschenleben.

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"Keine ruhige Minute."

Der Einsatzleiter der Feuerwehr zur Lage.

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Als die Nacht dem Tag weicht, wird das ganze Ausmaß des Starkregens und des Hochwassers deutlich. Das Unwetter sorgt bei den Rettungskräften für Dauerstress. Sie werden von Nachbarstädten unterstützt.

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"Bis zur Decke unter Wasser. Alles weg."

Bewohner Reiner Sievert zeigt das Ausmaß der Überschwemmungen.

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"Unsere Waren lagerten im Keller."

Wie die meisten Bewohner wurden auch Inhaber von Geschäften von dem Starkregen völlig überrascht.

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Das große Aufräumen

Johannes Miething in seiner Werkstatt
Johannes Miething in seiner Werkstatt
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Johannes Miething ist Bogenmacher in Münster. Am 28. Juli läuft innerhalb von Minuten seine Werkstatt im Souterrain voll. Er flüchtet durchs Fenster, da sich die Tür aufgrund des Wasserdrucks schon nicht mehr öffnen lässt. Er muss hilflos zusehen, wie seine Werkstatt vollläuft. Wertvolle Geigenbögen, Werkzeug, Holz und die Einrichtung sind hin.

Eine Elementarversicherung hatte Johannes Miething damals nicht, zwischen 40.000 und 50.000 Euro Schaden hat das Hochwasser verursacht, denn auch sein ganzes Lager stand unter Wasser.
Johannes Miething in seiner Werkstatt
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Kein Kühlschrank, kein Herd, kein warmes Wasser. Das betrifft allein in Münster Kinderhaus 4000 Bürger und einige Hundert in der Innenstadt. Bei den Stadtwerken in Münster arbeiten 15 Teams intensiv daran, dass niemand mehr im Dunkeln sitzt. Doch die Zahl der Schäden ist groß. Erst müssen alle Keller leergepumpt werden. Es wird mehrere Tage dauern, bis alle Haushalte wieder Strom haben.
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Elf Tage nach dem Unwetter versucht Münster einen Weg zurück in die Normalität zu finden. Auch die Kleinen bekommen das mit, denn 20 von 180 Kitas in Münster standen unter Wasser. Fünf von ihnen müssen komplett renoviert werden. So auch ein Kindergarten in Kinderhaus – doch die Glühwürmchen bekommen Hilfe und finden so ein außergewöhnliches Heim: sie kommen in einem Biker-Treff unter.
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Keller, Wohnung, Garage - wohin mit dem Abfall?   Wochenlang sind die Abfallwirtschaftsbetriebe in Münster mit dem Aufräumen beschäftigt. Allein an einem Wochendende erreichen 1400 Tonnen die Umschlagplätze. Trotz zusätzlichem Personal eine Mammutaufgabe für die Stadt und die privaten Müllunternehmen. Die Kosten dafür gehen in die Millionen, doch es gibt keine Alternative - mit Sonderfahrten versuchen sie das ungeplante Müllaufkommen einfach abzuarbeiten.
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Selbsthilfe

"Regen in Münster" heißt die Gruppe, in der zahlreiche freiwillige Helfer anpacken. Sie koordinieren das Trockenlegen von Kellern, schicken Helfer zum Ausräumen von Wohnungen und versuchen, den Abtransport von Müll zu regeln. Ihre Leitstelle: Der eigene Garten. Pause machen sie fast nie – zu viel ist zu tun.
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Die Gruppe organisiert sich hauptsächlich über Facebook und kümmert sich auch um das Sammeln und Verteilen von Sachspenden. Nach dem Unwetter werden vor allem Möbel und Kleidung gebraucht. Dafür gibt’s viel Lob von den Münsteranern.
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"Man steht die ganze Zeit unter Strom."

Katrin Balder organisiert aus der "Leitstelle" aus einem Garten heraus Helfer und Hilfe für die betroffenen Bürger.

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Spenden

Viele Familien haben bei dem Unwetter ihr Hab und Gut verloren. Die Stadt Münster stellt für die Betroffenen finanzielle Soforthilfe bereit. Doch auf den Ansturm sind die Mitarbeiter kaum vorbereitet. Mehr als 5000 Anträge werden insgesamt gestellt, rund 5 Millionen Euro an finanzieller Hilfe werden am Ende ausgezahlt. In Spitzenzeiten bearbeiten die Mitarbeiter des Sozialamtes bis zu 400 Anträge täglich.
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Auch viele Bürgerinnen und Bürger packen ohne zu zögern mit an, stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung und helfen, wo sie können. Es gibt auch viele Spendenaufrufe, unter anderem von der "Lokalzeit Münsterland". Rund 360.000 Euro haben allein unsere Zuschauer gespendet. Zusammen mit weiteren Spenden floss alles in einen Topf und wurde durch eine Bürgerstiftung verteilt - insgesamt fast 860.000 Euro. Ein Neustart für viele Familien.
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1 Jahr danach - eine Bilanz

Bis zu 20.000 Wohnungen in Münster waren vom Unwetter betroffen, viele von ihnen über Monate unbewohnbar. Der Jahrhundertregen 2014 hat in Münster für große Schäden gesorgt und etliche Menschen obdachlos gemacht. Münsters Versicherungen waren im Dauereinsatz. Insgesamt wurden rund 15.000 Schäden aufgenommen. Darunter vor allem vollgelaufene Keller und Wohnungen. Die beiden großen Versicherungen in Münster haben Schäden in Höhe von rund 100 Millionen Euro registriert. Insgesamt sollen Schäden in Höhe von 300 Millionen Euro entstanden sein.
Inzwischen besitzen 4 von 10 Münsteranern eine Elementarversicherung - für Wohngebäude oder Hausrat. Das sind rund 50% mehr als noch vor einem Jahr.
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Durch den Klimawandel könnte es auch in Zukunft häufiger zu schweren Unwettern kommen. Bedroht sind dann vor allem Anwohner von Aa und Werse.
Das Überschwemmungs-Risiko ist in den blau markierten Flächen besonders groß. Auch Teile der Innenstadt sind demnach gefährdet. Das städtische Programm zum  Hochwasserschutz läuft auf Hochtouren.
Auch für die Bürger wird es teurer, denn auf Basis dieser Risikozonen werden die Beiträge für Elementarversicherungen berechnet. Wer in einer Risikozone lebt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Mehrere hundert Euro im Jahr.
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"Meine Existenz stand auf der Kippe."

Johannes Miething ist Bogenmacher in Münster. Das Unwetter vernichtete seine gesamte Werkstatt. Jetzt ist alles wieder aufgebaut und repariert.

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Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe

Ein Jahr nach dem Jahrhundertregen.

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