Insektenübersicht
Zum AnfangInsektensterbenWenn das Summen verstummt
Auch in Deutschland sind die Zahlen dramatisch: Innerhalb von 27 Jahren hat sich die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten um etwa 75 Prozent verringert. Die Gründe sind vielfältig, die Zusammenhänge komplex.
Es muss sich dringend etwas verändern, denn ohne Insekten – ob als Bestäuber, Nahrungsquelle oder Verwerter von Aas und Pflanzenresten – sähe unser Leben deutlich anders aus.
Entdecke: Warum verschwinden die Insekten und wie können sie gerettet werden?
Vom Fehlen der Finsternis
Insekten verenden zu Milliarden in den künstlichen Lichtquellen der Zivilisation. Die Lichtverschmutzung beeinträchtigt auch unser Leben.
Grüne Wüsten
Für viele Insekten ist das Landleben schwierig geworden. Die Nahrung ist knapp – Die Artenvielfalt hat dramatisch abgenommen.
Ein bisschen Gift
Pestizide auf den Äckern vernichten alles unerwünschte Leben und auch abseits davon breitet sich das Gift aus. Auf dem Land ist es still geworden.
Das Summen der Städte
Gärten und Stadtparks können kleine Oasen für Insekten sein. Doch der Trend zu exotischen Pflanzen und die permanente Vernichtung von "Unkräutern" machen Bienen & Co das Leben schwer.
InsektensterbenDas Wissen fehlt
Viele Arten sind noch unbekannt, gleichzeitig werden bekannte Insektenspezies oft kaum erforscht. Die Entwicklung von Populationsbeständen kann häufig nur geschätzt werden, weil Langzeitstudien eine Seltenheit sind.
Die Zeit zu Handeln drängt, sonst heißt es bald von Seiten der Insekten: Wir sind dann mal weg.
Lichtverschmutzung
LichtverschmutzungDas Fehlen der FinsternisLicht lockt, Licht blockt und Licht tötet. Verschwindet die Nacht, verschwinden mit ihr ganze Spezies.
LichtverschmutzungAus dem Takt
Der Verlust der dunklen Nacht wird als Lichtverschmutzung bezeichnet. Jedes Jahr wächst sie weltweit um zwei, in Europa um sechs Prozent. Das hat fatale Auswirkungen. Während bei Menschen die Störung des Wach-/ Schlafrhythmus zu möglichen Langzeitfolgen wie Übergewicht, Depressionen und Herz-/Kreislauferkrankungen führen kann, leiden Tiere und ganze Ökosysteme noch weitaus stärker und direkter unter dem künstlichen Lichtermeer.
Am härtesten trifft es Insekten, die in Milliarden unter den Lampen verenden. Einige Experten schätzen, dass die Lichtverschmutzung einen ähnlich dramatischen Einfluss auf die Populationen hat, wie Pestizide in der Landwirtschaft.
LichtverschmutzungLicht lockt – Licht tötet
Rund die Hälfte aller Insekten ist nachtaktiv. Sie sind auf Dunkelheit und das Licht von Mond und Sternen angewiesen, um sich zu orientieren, fortzubewegen und Räubern auszuweichen. Auch Nahrungssuche und Fortpflanzung sind an eine natürliche Nacht gebunden. Inzwischen haben Mond und Sterne jedoch vielerorts ihre Bedeutung als Richt-Lichtquelle an das Kunstlicht verloren, mit fatalen Auswirkungen: Insekten werden regelrecht an die Lampen gefesselt, Nachtfalter kreisen bis zur absoluten Erschöpfung unter Straßenlampen oder werden zu leichter Beute von Räubern wie Spinnen oder Fledermäusen.
Der Einfluss des Lichts reicht jedoch noch weiter: Nahrungssuche und Fortpflanzungsbiologie werden gestört, selbst auf hormoneller Ebene findet eine Beeinflussung statt. Der negative Einfluss reicht bis in das Kommunikations- und Wanderverhalten. Letztlich werden ganze Populationen geschwächt.
Tauchen künstliche Lichtquellen in naturnahen Umgebungen auf, sind außerdem regelrechte "Leerfangeffekte" zu beobachten: Die Insekten verlassen ihren natürlichen Lebensraum, um in den neuen Lichtkegeln zu kreisen. Das hat auch für die Ökosysteme Auswirkungen. Mit dem Verlust der nachtaktiven Insekten entfällt ihre hohe Bestäuberleistung, viele Wild- und Wiesenkräuter können in der Folge einfach verschwinden. Gleichzeitig fehlen die Insekten als Nahrungsquelle für andere Tiere.
Hinzu kommt, dass Insekten durch Lichtschneisen in ihrer Ausbreitung gebremst werden können. Der genetische Austausch zwischen den Insektenpopulationen nimmt ab und die Widerstandsfähigkeit sinkt. All das hat starke Langzeitwirkungen, die ganze Spezies verschwinden lassen können.
Doch Licht ist nicht gleich Licht. Es gibt viele Möglichkeiten Tiere vor schädlichen Lichteinflüssen zu schützen, ohne dass sich Nachteile für den Menschen ergeben. Es hilft etwa schon Lampen mit geringerem Blaulichtanteil zu verwenden. In einigen Straßenzügen sieht man sie noch: alte Straßenlaternen mit orange-gelblichen Licht. In den Lichtkegeln der Natriumdampflampen sind deutlich weniger nächtliche Schwärmer gefangen.
Auf die Farbe kommt es an
Grundsätzlich gilt: Zur Beleuchtung sollte warm-weißes Licht mit maximal 2700 Kelvin verwendet werden. Je geringer der Blaulichtanteil ist, desto weniger Insekten werden angezogen. Auch Menschen profitieren: die Netzhaut wird weniger geschädigt und die Melaninproduktion weniger gestört.
Licht mit Richtung
Das Licht der Lampen streut häufig in alle Richtungen. Simple Abdeckungen sorgen dafür, dass das Licht nur dorthin strahlt, wo es gebraucht wird: nach unten. Der Anlockradius auf Insekten wird so deutlich reduziert. Besonders in den oberen Halbraum sollte kein Licht gelangen.
Stadt-Leuchttürme
Die aufwendigen Beleuchtungen von Bürotürmen und öffentlichen Gebäuden sind für viele Zugvögel fatal, da sie besonders nachts unterwegs sind. Durch die kurzzeitige Blendwirkung kommt es zu tödlichen Kollisionen. Außerdem verlieren die Tiere für längere Zeit die richtige Flugroute. Gerade zu Wanderzeiten sollte deswegen auf unnötige Lichtinstallationen verzichtet werden.
Lichtschranken
Beleuchtete Brücken können für Wanderfische wie Aale und Lachse, die fast ausschließlich nachts unterwegs sind, eine Barriere darstellen. Die Fische verweilen dort zu lange und verlieren Zeit und wertvolle Energiereserven, wodurch die natürliche Fortpflanzung gefährdet wird.
Natur pur
In naturnahen Räumen sollte auf künstliche Beleuchtung verzichtet werden, um lichtempfindliche Arten und Ökosysteme zu schützen.
Weniger ist mehr
Helligkeitsunterschiede von 50% sind für das menschliche Auge ohne Vergleichswert nicht wahrnehmbar. Die Lichtintensität könnte deswegen vielerorts stark reduziert werden. In Wien wird dies bereits seit Jahren praktiziert: Ab 22Uhr werden die Straßenlampen gedimmt – aufgefallen ist es den Bewohnern nicht.
Einfach mal abschalten
Der Trend, private Häuser mit günstigen LEDs anzustrahlen oder den Garten zu beleuchten, verstärkt das Problem der Lichtverschmutzung weiter. Auf rein ästhetische Beleuchtung sollte zum Wohl von Tier und Mensch verzichtet werden.
LichtverschmutzungUnd was tut die Politik?
Dies soll sich jedoch innerhalb der nächsten zwei Jahre ändern: Mit dem Beschluss des „Aktionsprogramms Insektenschutz“ im September 2019 hat sich der Bund vorgenommen bis 2021 erstmals gesetzliche Regelungen zu schaffen, um die Lichtverschmutzung einzudämmen. Konkret geht es unter anderem um die Anpassungen von Farbtemperatur, Lichtintensität, intelligenter Steuerung und Beleuchtungsdauer. Wie die Bestimmungen genau aussehen werden und ob sie streng genug ausfallen werden, um eine Wirkung im Insektenschutz entfalten können, wird sich zeigen.
In vielen Städten und Kommunen sind unabhängig vom Bund bereits Strategien für die städtische Beleuchtung entwickelt worden, dabei geht es meist um Straßenbeleuchtung und Einsparung von Energie und Finanzmitteln. Das Lichtkonzept Berlins hat gleichzeitig ökologische Komponenten: In naturnahen Räumen wird etwa insektenfreundliches Licht verwendet oder nach Möglichkeit ganz auf Beleuchtung verzichtet.
Wie ein wirklich effektiver Schutz der Nacht aussehen kann, zeigen verschiedene Regionen Italiens. Das Gesetz der Lombardei gilt als vorbildlich. Es macht unter anderem zahlreiche Vorgaben über Lichthelligkeit und -regelung, Abstrahlungsraum, sowie Werbe- und Gebäudeanstrahlung. Die Vorgaben haben auch energetische Vorteile: Eine bestimmte umweltfreundliche Beleuchtung mit null Prozent Abstrahlung in den Nachthimmel hat den Stromverbrauch in mehreren Gemeinden um 40 Prozent reduziert. Grund dafür ist unter anderem, dass die neuen Leuchten mit einer geringeren Leistungsstärke zum Einsatz kommen.
In Slowenien wurde 2007 landesweit eine ähnlich strenge Verordnung zum Schutz der Dunkelheit erlassen: In Gemeinden ist der maximale Verbrauch für öffentlich Beleuchtung auf 44,5 Kilowattstunden pro Bewohner begrenzt. So werden Gemeinden gezwungen über den sinnvollen Einsatz der Leuchtmittel nachzudenken. Seitdem nimmt die Lichtverschmutzung in Slowenien ab und die Lichtglocken über den Städten sind schwächer.
Die Umsetzung ähnlicher Bestimmungen auf EU-Ebene könnten viel bewirken, nicht nur zum Schutz von Mensch und Tier, sondern auch bei der Reduzierung des Energieverbrauchs. Zurzeit wächst die Lichtverschmutzung in Europa jedoch jährlich um sechs Prozent.
LichtverschmutzungWenn die Sterne zurückkommen
Für den dirketen Vergleich der Nachthimmel die Vorher / Nachher-Ansicht unten links starten.
Landwirtschaft
LandwirtschaftGrüne WüstenEs herrscht Eintönigkeit und Stille - Die intensive Landwirtschaft ist zu einem der härtesten Lebensräume für Insekten geworden.
LandwirtschaftAufgeräumt
Auf knapp der Hälfte der Fläche Deutschlands wird Landwirtschaft betrieben: Etwa 71 Prozent entfallen auf den Ackerbau, rund 28 Prozent sind Dauergrünland, darunter zahlreiche Wiesen und Weiden. Eigentlich müssten diese Flächen den Hauptlebensraum für die zahlreichen Insektenarten Deutschlands bilden, doch auf dem Land ist es vielerorts still geworden.
Die Bewirtschaftungsintensität und -effektivität ist daran maßgeblich beteiligt: Es wächst, was wachsen soll - für Unordnung und Unerwünschtes bleibt wenig Raum. Doch diese Ordnung geht mit einer starken Verarmung der natürlichen Tier- und Pflanzenwelt einher. Wo in der Vergangenheit viele kleinere Felder nebeneinander lagen, dominieren heute riesige Monokulturen die Landschaft. Gleichzeitig verschwinden Randstrukturen wie Hecken, Wiesen- und Blumenstreifen, auch die Anzahl der Brachflächen ist drastisch zurückgegangen. Diese Lebensräume mit ihrer vielfältigen Pflanzenwelt und ihre Vernetzung sind jedoch für die meisten Insektenarten überlebenswichtig.
Die Produktionssteigerung, die in Deutschland so billige Lebensmittel auf die Teller bringt, sorgt gleichzeitig dafür, dass Böden und Grundwasser zunehmend durch Überdüngung belastet sind. Und Pestizide vernichten nicht nur ungewollte Pflanzen und Schädlinge, sondern auch Wildbienen, Schmetterlinge und Laufkäfer. Inzwischen sind die Felder der konventionellen Landwirtschaft für die meisten Insektenarten zu giftigen grünen Wüsten geworden.
LandwirtschaftEine Geschichte vom Verschwinden
Die Landwirtschaft hat diesen Beziehungen für lange Zeit nicht geschadet, in der Vergangenheit gehörten die entstandenen Kulturlandschaften vielmehr zu den artenreichsten Ökosystemen in unseren Breiten. Doch die Errungenschaften der modernen Agrarwirtschaft mit ihren Monokulturen, riesigen Maschinen und der hochgiftigen Schädlingsbekämpfung hat die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen schwinden lassen. Die landwirtschaftliche Entwicklung hat ihnen nach und nach die Lebensgrundlage entzogen.
Mit dem Aufkommen moderner Pestizide konnten Schädlinge und unerwünschte Ackerwildkräuter wie der Rainfarn von den Feldern vertrieben werden. Besonders spezialisierte Insekten sind auf diese Weise von den Äckern verschwunden, denn wo ihre Pflanze nicht vorkommt, existieren sie nicht.
Im Grünland, den Weiden und Wiesen, hat sich die Vegetation ebenfalls verändert. Die starke Düngung lässt einen sehr nährstoffreichen Boden zurück, der eine Vielzahl der Wiesen- und Wildkräuter verkümmern lässt. Zurück bleiben Überlebenskünstler, Generalisten wie Gänseblümchen und Löwenzahn, die durch ihr erdnahes Wachstum gleichzeitig auch das häufige Mähen überstehen. Höhere Gewächse wie der Rainfarn schaffen es dagegen nicht in der Zwischenzeit Samen zu entwickeln. Er und seine Spezialisten verschwinden so auch vom Grünland.
Es bleiben die Randstrukturen und ein paar Extensivgrünflächen als Lebensraum. Doch die Flurbereinigung, die Zusammenlegung vieler Felder zu wenigen großen, hat die schmalen Wiesenstreifen und Hecken aufgelöst. Sie entfallen nicht nur als Lebensraum, sondern auch in ihrer Funktion als Verbundkorridore. Solitäre Wildbienen etwa legen nur sehr begrenzte Strecken von circa 500 Metern innerhalb ihres Lebensraumes zurück. Die Insektenpopulationen auf den Extensivgrünflächen sind zunehmend isoliert. Meist sind diese Populationen zu klein, um auf Dauer zu bestehen: Es kommt zu Inzucht, der genetische Austausch fehlt und so verkümmern oft auch diese letzten Refugien.
Diese Zusammenhänge gelten besonders stark für spezialisierte Insekten, deren Abhängigkeit mit einer besonderen Anfälligkeit einher geht. Doch Pestizide, fehlende oder isolierte Lebensräume und unzureichende Nahrungsangebote lassen auch Generalisten und weit verbreitete Arten rapide immer weniger werden.
Allerdings darf auf anliegenden Feldern nicht gespritzt oder das Saatgut gebeizt werden, da diese Gifte sonst auch die Pflanzen der Blühstreifen erreichen und sie in regelrechte Todesfallen für Insekten verwandeln.
Mindestens 10 Prozent der Betriebsfläche müsste als nicht-produktive ökologische Vorrangfläche bereitgestellt werden, um im Schutz der Biodiversität eine nennenswerte Wirkung zu entfalten. Doch die Anzahl der Brachen ist drastisch gesunken, denn seit 2008 sind Landwirte nicht mehr verpflichtet 10 Prozent ihrer Fläche stillzulegen. Um Brachen zu fördern, müssten sie im Regelungs- und Fördersystem auf Eu-, Bundes- und Landesebene entlohnt werden.
Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen sollte nach Forderung von Wissenschaftlern so schnell wie möglich um 20 Prozent erhöht werden und besonders in Schutzgebieten, Pufferzonen und Biotopverbundkorridoren Priorität haben.
Zu intensives und häufiges Düngen führen außerdem dazu, dass nicht alle Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen oder im Boden gespeichert werden können. Stattdessen werden sie vom Niederschlagswasser ausgewaschen. Die ausgeschwemmten Nährstoffe gelangen ins Grundwasser und beeinträchtigen die Wasserqualität zum Teil erheblich.
Hinzu kommt die häufige Düngung oder der Eintrag von Stickstoff aus der Luft, artenreiche Magerrasen werden so in eintönige Wiesen verwandelt. Durch ein angepasstes Mähregime und weniger Düngung könnten Grünlandflächen wieder zu einem artenreichen Lebensraum werden.
Neben dem Einsatz solcher Nützlinge kombiniert der integrierte Pflanzenschutz weitere Maßnahmen, darunter den Anbau resistenter Sorten, schonende Bodenbearbeitung sowie den Einsatz von Lockstoffen und Fallen. Der Einsatz von Pestiziden kann so reduziert werden.
Eine höhere Anzahl von Fruchtabfolgen vergrößert die Strukturvielfalt auf Ackerflächen und fördert so die Artenvielfalt. Bei Fruchtfolgen mit drei unterschiedlichen Fruchtartengruppen sind die Artenzahlen im Vergleich zu Fruchtfolgen mit nur zwei Kulturartengruppen um 15-20 Prozent erhöht.
Blühstreifen
Mit dem richtigen Pflanzenangebot bieten Blühstreifen ein
reichhaltiges Nahrungsangebot an Nektar und Samen für Insekten und andere
Tiere. Nach einer Schweizer Studie können diese wiederrum die Schädlinge auf
den Äckern um ein bis zwei Drittel reduzieren.
Allerdings darf auf anliegenden
Feldern nicht gespritzt oder das Saatgut gebeizt werden, da diese Gifte sonst
auch die Pflanzen der Blühstreifen erreichen und sie in regelrechte Todesfallen
für Insekten verwandeln.
Brachflächen
Brachflächen sind ein wichtiger Lebensraum für
Insekten, Vögel und andere Tiere: Ackerwildkräuter bieten ein vielfältiges
Nahrungsangebot für spezialisierte Insekten und die ausbleibende landwirtschaftliche
Nutzung ermöglicht insbesondere bodenbrütenden Vögeln die Jungenaufzucht.
Mindestens 10 Prozent der Betriebsfläche müsste als nicht-produktive
ökologische Vorrangfläche bereitgestellt werden, um im Schutz der Biodiversität
eine nennenswerte Wirkung zu entfalten. Doch die Anzahl der Brachen ist drastisch gesunken, denn seit 2008 sind Landwirte nicht mehr verpflichtet 10 Prozent
ihrer Fläche stillzulegen. Um Brachen zu fördern, müssten sie im Regelungs- und Fördersystem auf Eu-, Bundes- und Landesebene entlohnt
werden.
Ökologische Landwirtschaft
Auf ökologisch bewirtschafteten Äckern ist die Artenvielfalt und Populationsdichte von Ackerwildkräutern und Insekten um ein vielfaches höher als auf konventionell bewirtschafteten
Äckern. Anstelle von Pestiziden und Stickstoffdüngern werden integrierter Pflanzenschutz und natürliche Nährstoffkreisläufe im Boden gefördert. Untersaaten, Zwischenfrüchte und
vielseitige Fruchtfolge helfen
Fressfeinde von Schädlingen anzusiedeln, genauso wie der gezielte Erhalt von Hecken und
Feuchtbiotopen.
Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen sollte nach Forderung
von Wissenschaftlern so schnell wie möglich um 20 Prozent erhöht werden und besonders in Schutzgebieten,
Pufferzonen und Biotopverbundkorridoren Priorität haben.
Biotopverbundkorridore
Strukturreiche Feldränder mit Hecken und Wiesenstreifen sollten gefördert werden. Sie bilden Biotopverbundkorridore, die bei der Vernetzung von Lebensräumen äußerst wichtig sind, da sie den genetischen Austausch verschiedener Insektenpopulationen ermöglichen und auch bei der Wiederbesiedelung von Flächen eine wichtige Rolle spielen.
Bedarfsgerecht Düngen
Nährstoffüberschüsse müssen in der Landwirtschaft wirksam
begrenzt werden.
Die Überdüngung nährstoffärmerer Standorte trägt besonders bei Wildpflanzen maßgeblich zum Artenverlust bei –
mit direkten Auswirkungen auf den Insektenbestand.
Zu intensives und häufiges Düngen führen außerdem dazu, dass nicht alle Nährstoffe von
den Pflanzen aufgenommen oder im Boden gespeichert werden können. Stattdessen werden sie vom Niederschlagswasser ausgewaschen. Die ausgeschwemmten
Nährstoffe gelangen ins Grundwasser und
beeinträchtigen die Wasserqualität zum Teil erheblich.
Grünland: Mahd und Düngung
Wiesen und Weiden bieten eigentlich einer vielfältigen Insekten- und Pflanzengemeinschaft einen Lebensraum, doch durch zu häufiges Mähen werden blühende Kräuter bis auf wenige robuste Arten wie Löwenzahn zurückgedrängt.
Hinzu kommt die häufige Düngung oder der Eintrag von Stickstoff aus der Luft, artenreiche Magerrasen werden so in eintönige Wiesen verwandelt. Durch ein angepasstes Mähregime und weniger Düngung könnten Grünlandflächen wieder zu einem artenreichen Lebensraum werden.
Pestzide
Laut Umweltbundesamt werden auf einem Hektar Acker jährlich
etwa 9 Kilogramm Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dabei werden nicht nur Schädlinge
bekämpft, sondern auch deren Fressfeinde. Räuberische oder parasitäre Spinnen, Milben und Insekten sowie Vögel, Amphibien und Reptilien regulieren
Schädlingspopulationen und reagieren auf deren Vermehrung mit einem
Populationswachstum.
Neben dem Einsatz solcher Nützlinge kombiniert der
integrierte Pflanzenschutz weitere Maßnahmen, darunter den Anbau resistenter
Sorten, schonende Bodenbearbeitung sowie den Einsatz von Lockstoffen und
Fallen. Der Einsatz von Pestiziden kann so reduziert werden.
Fruchtfolge
Als Fruchtfolge wird der Wechsel von bestimmten Fruchtarten
auf einer Ackerfläche in einer festgelegten Reihenfolge bezeichnet. Sie
ist wichtig für den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit.
Eine höhere Anzahl von Fruchtabfolgen vergrößert die Strukturvielfalt auf Ackerflächen
und fördert so die Artenvielfalt. Bei Fruchtfolgen mit drei unterschiedlichen
Fruchtartengruppen sind die Artenzahlen im Vergleich zu Fruchtfolgen mit nur zwei Kulturartengruppen um 15-20 Prozent erhöht.
LandwirtschaftUnd dann Stille...
Diese Szene gehört in vielen chinesischen Provinzen zur Normalität, denn hier sind die Insekten durch massiven Pestizideinsatz teilweise schon seit den 80er Jahren verdrängt worden. Seitdem übernehmen Menschen ihre Rolle. Was bedeutet es aber für die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung der Welt und Europas, wenn die Bestäubungsleistung der Insekten nicht länger zur Verfügung steht? Die globalen Ernteerträge hängen circa zu 35 Prozent von der Bestäubung durch Tiere ab. In der Europäischen Union sind Insekten zu 84 Prozent an der Bestäubung von 264 Kulturpflanzen beteiligt, der geschätzte Wert dieser Leistung für beträgt europaweit etwa 22 Milliarden Euro.
Nicht jede Kulturpflanze ist gleichermaßen auf Bienen und Fliegen angewiesen: Weizen, Reis und Mais sind beispielsweise entweder Wind- oder Selbstbestäuber und benötigen keine Insektenbestäubung. Für die Rapsernte ist sie dagegen wichtig, im Vergleich zur Selbstbestäubung führt Insektenbestäubung zu einer Ertragssteigerung von rund 40 Prozent. Auch zahlreiche Gemüsesorten wie Wassermelonen, Gurken und Kürbisse sind auf die Insekten angewiesen. Die stärkste Abhängigkeit weist Obst auf – Äpfel, Birnen, Aprikosen oder Kirschen haben es ohne Bienen, Hummeln und Fliegen schwer. Ohne Insektenbestäubung würden viele Nahrungsmittel fehlen und damit wichtige Mineralien und Vitamine.
In der Landwirtschaft macht sich ein Mangel der Bestäuber bereits bemerkbar. Eine Untersuchung im Landkreis Göttingen, die speziell die Bestäuberleistung von Bienen untersucht hat, stellte für das Jahr 2002 eine Unterversorgung von 30 Prozent fest. Im Jahr 2022 werden schätzungsweise bereits 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen nicht ausreichend bestäubt werden.
Die Leistung der Insekten lässt sich jedoch nicht auf die Bestäubung der Kulturpflanzen reduzieren: Sie haben grundlegende Funktionen in jedem Ökosystem. Sie zersetzen Pflanzenreste und Kadaver und verhindern so die Verbreitung von Keimen und machen den Boden fruchtbar. Gleichzeitig spielen sie eine wichtige Rolle bei der Gewässerreinigung und sind fundamental als Nahrungsgrundlage für andere Tiergruppen. Entfällt dieses komplexe Zusammenspiel von Insekten und ihrer Umwelt, könnte das Folgen haben, deren Kosten – nicht nur auf materieller Ebene – nicht absehbar sind.
LandwirtschaftUnd was macht die Politik?
Grund für diese Entwicklung sind die milliardenschweren EU-Agrarsubventionen. Fast 60 Milliarden Euro Fördergelder werden pro Jahr nach dem Prinzip „mehr Geld für mehr Fläche“ gezahlt. Die Flächenbindung der Fördergelder sorgt dafür, dass ein Prozent der Betriebe 20 Prozent des Geldes erhalten. Die Landwirtschaft wird so immer industrieller.
Deutschland erhielt 2018 insgesamt 6,6 Milliarden Euro an EU-Agrarsubventionen. Von dieser Summe sollen nach Beschluss des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ ab 2020 sechs Prozent der pauschalen Direktzahlungen in den Naturschutz fließen, bisher sind es 4,5 Prozent. Damit werden zusätzlich rund 70 Millionen Euro an EU-Agrargeldern in Naturschutzmaßnahmen der Bundesländer umgeleitet.
Greenpeace und NABU haben die geplante Umschichtung jedoch als unzureichend bezeichnet, da auch eine Umschichtung von 15 Prozent möglich wäre. Greenpeace-Agrarexperte Lasse van Aken sagte: „Die Regierung könnte, ohne Zutun der EU, jetzt entscheiden, jährlich rund 500 Millionen mehr für Maßnahmen zum Klima- und Artenschutz in der Landwirtschaft auszugeben."
Währenddessen haben Wissenschaftler den Vorschlag der EU-Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) von 2021 bis 2027 analysiert. Nach ihrer Erkenntnis wird die EU-Agrarpolitik weiterhin ihre Umweltziele verfehlen, da insbesondere an den Pauschalzahlungen für Fläche festgehalten werden soll. Diese Zahlungen machen etwa 70 Prozent des Budgets aus – 40 Milliarden Euro pro Jahr. Da die EU-Kommission zudem plant das Budget für Umweltzahlungen stark zu kürzen, würden die Direktzahlungen im Jahr 2027 von 70 auf 73 Prozent anwachsen.
Pestizide
PestizideDas bisschen GiftHerbizide, Pestizide, Insektizide – Für jeden ist etwas dabei. Doch der stille Tod kennt keine Feldgrenzen.
PestizideDie Chemie auf den Feldern
Nach Berechnungen des Umweltbundesamts ergibt sich für die deutsche Landwirtschaft im Schnitt ein jährlicher Einsatz von 8,8 kg Pflanzenschutzmitteln pro Hektar Anbaufläche bei etwa 12,1 Millionen Hektar Ackerland und Dauerkulturen. Grundsätzlich werden diese Pestizide in drei Gruppen eingeteilt.
Herbizide sollen störende Pflanzen abtöten, die mit den angebauten Kulturpflanzen um Wasser, Nährstoffe und Licht konkurrieren. Fungizide bekämpfen Pilzerkrankungen und Insektizide werden gegen Schädlinge eingesetzt.
Nötig sind diese Pflanzenschutzmittel auch, weil in der konventionellen Landwirtschaft viele natürliche biologische Mechanismen außer Kraft gesetzt sind: Die Schädlingsregulierung durch Nützlinge wie Insekten und Vögel entfällt oder ist stark reduziert, während Monokulturen spezialisierten Schädlingen und Pilzen großflächige Ausbreitungs- und Nahrungs-möglichkeiten bieten.
Der Einsatz der Pestizide hält diese unnatürlichen Landschaften aufrecht, hat aber für die Umwelt weitreichende Konsequenzen. Die Nahrungskette der Ökosysteme wird auf unterster Ebene gestört, weil Pflanzen und Insekten verschwinden. Gleichzeitig reichern sich die Pestizide in Böden und Gewässern an und breiten sich auch abseits der Äcker in der Umwelt aus.
Der Einsatz in der konventionellen Landwirtschaft richtet sich besonders gegen Ackerwildkräuter, die mit den angebauten Kulturpflanzen um Wasser, Licht und Nährstoffe konkurrieren. Unter den Pestiziden ist der Inlandsabsatz der Herbizide am höchsten.
Die Wirkung der Herbizide kann jedoch noch weiter reichen: Eine Studie hat etwa beobachtet, dass es zwei bis drei Wochen nach dem Einsatz des Totalherbizids Glyphosat zu einen völligen Rückgang der Regenwurmaktivität kam. Auch symbiotische Pilze, die an den Wurzeln von Pflanzen sitzen und ihnen helfen Phosphat aus dem Boden aufzunehmen, wurden stark dezimiert.
Während die Wirkstoffe von Kontaktfungiziden ihre fungiziden Eigenschaften nur am Kontaktort entfalten, wirken systemischen Fungizide in der gesamten Pflanze. Die Wirkstoffe werden den Pflanzen über den Boden oder über die Blätter zugeführt und verbreiten sich dann über das Transportsystem der Pflanze.
Auch gibt es eine Klasse von Fungiziden, die zwar an für sich harmlos für Insekten sind, gleichzeitig aber die Fähigkeit von Insekten stören, Gifte auszuscheiden. Auf diese Weise machen sie Insektizide gefährlicher. Solche Wechselwirkungen zwischen Pestiziden sind bislang kaum erforscht.
2018 wurden die drei neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Freiland verboten, da ihr Einsatz Fälle von massiven Bienensterben zur Folge hatte. Neonikotinoide sind hoch wasserlöslich und reichern sich über lange Zeit im Boden an. Auf diese Weise breiten sich die Stoffe auch in wildwachsenden Pflanzen aus.
Ein Beispiel hierfür ist die Resistenzausweitung des Rapsglanzkäfers gegenüber Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide – einige werden inzwischen im Körper des Insekts enzymatisch abgebaut. Im Pflanzenschutz ist zur Vermeidung von Resistenzen der Wechsel zwischen verschiedenen Wirkstoffklassen vorgesehen.
Auch vermeintlich „bienensichere“ Insektizide sind einer Studie zufolge schädlich für Honigbienen. Beispielsweise senkt das Insektizid Flupyradifuron (FPF) in Kombination mit einem Fungizid die Überlebensrate der Tiere, auch kommt es zu Koordinationsschwierigkeiten oder Hyperaktivität. Bei der Risikoabschätzungen für eingesetzte Mittel werden Kombinationswirkungen nicht berücksichtigt.
Herbizide
Herbizide oder
Unkrautbekämpfungsmittel werden eingesetzt, um ungewollte Pflanzen zu
beseitigen. Während selektive Herbizide nur auf bestimmte Pflanzenarten wirken,
wirken Totalherbizide unselektiv mit wenigen Ausnahmen auf alle Pflanzen.
Der Einsatz in der konventionellen Landwirtschaft richtet sich besonders gegen
Ackerwildkräuter, die mit den angebauten Kulturpflanzen um Wasser, Licht und
Nährstoffe konkurrieren. Unter den Pestiziden ist der Inlandsabsatz der Herbizide
am höchsten.
Herbizidauswirkungen auf Insekten
Herbizide wirken sich zunächst indirekt über die Nahrungskette auf Insekten aus. Durch die Vernichtung der Beikräuter auf den Äckern verringert sich das Nahrungsangebot drastisch. Gerade spezialisierte Insekten, die auf bestimmte Pflanzen angewiesen sind, verschwinden.
Die Wirkung der Herbizide kann jedoch noch weiter reichen: Eine Studie hat etwa beobachtet, dass es
zwei bis drei Wochen
nach dem Einsatz des Totalherbizids Glyphosat
zu einen völligen Rückgang der Regenwurmaktivität kam. Auch symbiotische Pilze, die an den Wurzeln von Pflanzen sitzen und ihnen helfen Phosphat aus dem Boden aufzunehmen, wurden stark dezimiert.
Fungizide
Fungizide sind chemische
oder biologische Wirkstoffe, die Pilze oder ihre Sporen abtöten oder ihr
Wachstum im Wirkungszeitraum verhindern. In der Landwirtschaft werden
Fungizide zum Schutz von Kulturpflanzen als Saatgutbeizmittel und zur
Bodendesinfektion eingesetzt.
Während
die Wirkstoffe von Kontaktfungiziden ihre fungiziden Eigenschaften nur am
Kontaktort entfalten, wirken systemischen Fungizide in der gesamten
Pflanze. Die Wirkstoffe werden den Pflanzen über den Boden oder über die Blätter zugeführt und verbreiten sich dann über das
Transportsystem der Pflanze.
Fungizidauswirkungen auf Insekten
Fungizide können sich in unterschiedlicher Weise auf Insekten auswirken. Studien haben etwa gezeigt, dass Nosemose, eine der häufigsten
Bienenkrankheiten, durch den Kontakt mit Fungiziden verschlimmert wird.
Auch gibt es eine Klasse von Fungiziden, die zwar an für sich harmlos für
Insekten sind, gleichzeitig aber die Fähigkeit von Insekten stören, Gifte
auszuscheiden. Auf diese Weise machen sie Insektizide gefährlicher. Solche Wechselwirkungen zwischen Pestiziden sind bislang kaum erforscht.
Insektizide
Insektizide werden zur Abtötung, Vertreibung oder Hemmung von Insekten und deren Entwicklungsstadien verwendet. Der Wirkstoff kann über die Atemwege (Atemgifte), den Magen-Darm-Trakt (Fraßgifte) oder per Berührung (Kontaktgifte) aufgenommen werden. Insektizide sollen möglichst nur gegen Schädlinge wirken, Nützlinge wie bestäubende oder räuberische Insekten dagegen verschont werden. In der Praxis ist dies jedoch oft nicht der Fall.
Neonikotinoide
Neonikotinoide
sind eine Gruppe von hochwirksamen Insektiziden. Die synthetisch hergestellten
Wirkstoffe binden sich an die Rezeptoren der Nervenzellen und stören so die
Weiterleitung von Nervenreizen. Neonikotinoide werden bevorzugt bei der
Saatgutbeizung eingesetzt –
der Behandlung von Saat- und Pflanzgut.
2018 wurden die drei neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und
Thiamethoxam im Freiland verboten, da ihr Einsatz Fälle von massiven Bienensterben
zur Folge hatte. Neonikotinoide sind hoch wasserlöslich und reichern sich über
lange Zeit im Boden an. Auf diese Weise breiten sich die Stoffe auch in wildwachsenden Pflanzen aus.
Auswirkungen auf Böden & Gewässer
Pestizide gelangen durch die konventionelle Landwirtschaft in hohem Maße in den Boden. Dort sollen sie schnell in ungefährliche Bestandteile zerfallen, doch dieser Abbauprozess funktioniert nicht immer. Eine europaweite Studie hat Bodenproben von Äckern gesammelt: 80 Prozent der Proben waren belastet, in knapp 60 Prozent fanden sich gleich mehrere Pestizide. Die Anreicherungen im Boden schädigen die Bodenfauna, gleichzeitig gelangen die Stoffe durch Regen und Abschwemmungen in Flüsse und Seen. In diesem Zusammenhang werden Artenrückgänge in Gewässern von rund 50 Prozent untersucht. Auch in vielen deutschen Grundwasserbrunnen sind Zwischenprodukte von Pestiziden bereits nachweisbar. Die Wechselwirkung der vorhandenen Stoffe ist kaum abschätzbar, zumal Untersuchungen fehlen.
Resistenzen
Bei der Anwendung
von Pestiziden kann es aufgrund natürlicher Selektion zu Resistenzbildungen
kommen. Ob Schädlinge, Viren, Unkräuter oder Pilze: Einige Exemplare überleben die Pestizidbehandlung. Sie können dem Mittel widerstehen und geben diese Resistenz an die nächste Generation weiter.
Ein Beispiel hierfür ist die Resistenzausweitung des Rapsglanzkäfers gegenüber Insektiziden aus
der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide – einige werden inzwischen im
Körper des Insekts enzymatisch abgebaut. Im Pflanzenschutz
ist zur Vermeidung von Resistenzen der Wechsel zwischen verschiedenen
Wirkstoffklassen vorgesehen.
Auswirkungen von Insektiziden
Insektizide wirken nicht nur auf
Schädlinge, sondern auch auf Nützlinge wie Hummeln und Bienen. Es kommt zur
Beeinflussung von Wachstum, Fortpflanzung und Orientierung. Untersuchungen
zu Neonikotinoiden haben gezeigt, dass nach dem Einsatz bestimmter Stoffe nur
noch 55 Prozent der Bienen zum Stock zurückfanden.
Auch vermeintlich
„bienensichere“ Insektizide sind einer Studie zufolge schädlich für
Honigbienen. Beispielsweise senkt das Insektizid Flupyradifuron (FPF) in Kombination
mit einem Fungizid die Überlebensrate der Tiere, auch kommt es zu
Koordinationsschwierigkeiten oder Hyperaktivität. Bei der Risikoabschätzungen für eingesetzte Mittel
werden Kombinationswirkungen nicht berücksichtigt.
PestizideEs geht auch anders
Seit 2013 sieht der Nationale Aktionsplan die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nach diesen Prinzipien vor. Doch was in der Theorie gut klingt, ist in der Praxis kaum anzutreffen. Nach Schätzungen nutzt nur jeder siebte Landwirt die breite Palette der pestizidfreien Möglichkeiten.
Integrierter Pflanzenschutz fängt bereits mit der Wahl einer robusten Sorte und dem bedürfnisgerechten Standort an. Vielen Problemen lässt sich so aus dem Weg gehen. Auch eine häufige Fruchtfolge ist von Vorteil. Werden auf der gleichen Fläche nacheinander verschiedene Früchte angebaut, beispielsweise Weizen nach Kartoffeln, haben es Pilze und Unkräuter deutlich schwerer. Doch konventionelle Landwirte bauen immer häufiger das Gleiche an: die Kulturpflanzen, die den höchsten Gewinn bringen. Es ist wirtschaftlicher, die in der Folge entstehenden Schädlingspopulationen mit Pestiziden zu bekämpfen, als auf biologische Maßnahmen zu setzen.
Neben anbau- und kulturtechnischen Maßnahmen gibt es viele weitere Möglichkeiten, den Chemieeinsatz in der Landwirtschaft zu reduzieren, darunter den Einsatz von Klebe- und Lockstofffallen (biotechnische Maßnahmen) oder auch die Förderung natürlicher Schädlingsfeinde wie Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwesen (biologischer Pflanzenschutz).
Diese und viele weitere Methoden wurden schon früher in der Landwirtschaft genutzt, Pestizide spielten vor dem zweiten Weltkrieg praktisch keine Rolle. Doch das änderte sich ab den 40er Jahren: Das inzwischen verbotene DDT kam auf die Äcker, in den 70ern brachte dann das ehemals US-amerikanische Unternehmen Monsanto das Totalherbizit Glyphosat auf den Markt. Der Pestizideinsatz steigerte sich über Jahrzehnte rapide, seit 2006 stagniert er zwischen 30.000 und 35.000 Tonnen Wirkstoff pro Anbausaison.
In der Landwirtschaft hat sich anstelle von Vermeidung vielmehr die Vorsorge durch Pestizide etabliert: Glyphosat wird vor der Aussaat aufs Feld gebracht, um Unkräuter zu vernichten. Diese könnten jedoch auch mechanisch bekämpft werden. Ab dem 31. Dezember 2023 soll in Deutschland ein Totalverbot des Unkrautvernichters Glyphosat gelten, eine durchaus wahrscheinliche Konsequenz könnte sein, dass die Landwirte ab 2024 auf andere Unkrautvernichter umsteigen und eine Kombination von Mitteln einsetzen, deren Umweltwirkung bisher kaum erforscht ist.
Der Nationale Aktionsplan sollte ursprünglich dem großflächigen Pestizideinsatz entgegentreten, doch auf den etwa hundert Seiten gibt es keine quantifizierten Zielvorstellungen und keine Angaben zu festen Zeitpunkten. Die Umwelt- und Wasserverbände kündigten 2011 unter Protest ihre Mitarbeit auf. Die Landwirtschaft, die Lebensmittel verarbeitende Industrie, sowie die Pflanzenschutzmittel und Pflanzenschutzgeräte herstellende Industrie blieben. Der Nationale Aktionsplan ist zum Papiertiger geworden.
Pestizide Was kommt auf den Markt?
Pestizide Was kommt auf den Markt?
Wirkstoffe werden auf EU-Ebene und nationaler Ebene geprüft. Die Zulassung beruht jedoch letztlich auf den Untersuchungsergebnissen der Hersteller, diese berücksichtigen weder Langzeit- noch Wechselwirkungen.
Entwickelt ein Hersteller einen neuen Wirkstoff, muss dieser das zweistufige Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel durchlaufen: Im ersten Schritt muss der Wirkstoff von der EU-Kommission genehmigt werden. Soll dann ein Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff in Deutschland verkauft werden, muss es wiederum national zugelassen werden. Auf EU-Ebene müssen die Wirkstoffe Testreihen nach bestimmten Kriterien durchlaufen, die von der Europäischen Kommission festgelegt sind. Dieser Vorgang kann unter Umständen mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Soll ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff in Deutschland eingesetzt werden, ist eine Zulassung von Nöten. Zuständig ist hier das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Ausschlaggebend bei der Zulassung sind unter anderem die Ergebnisse aus den Untersuchungsreihen der Hersteller.
Da die Stoffe ab einer gewissen Dosierung giftig sind, muss außerdem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Auswirkungen auf den Menschen einordnen. Auswirkungen auf die Umwelt beurteil das Umweltbundesamt (UBA). Die Risiken für Honigbienen und andere kommerziell relevante Bestäuber bewertet das Julius Kühn-Institut (JKI). Dieses gibt für jedes geprüfte Pflanzenschutzmittel beziehungsweise jeden Wirkstoff eine Empfehlung mit entsprechenden Auflagen zur bienensicheren Anwendung an die Zulassungsbehörde, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Das BVL erarbeitet dann wiederum Vorschläge für Rückstandshöchstgehalte in Lebens- und Futtermitteln – Hier werden jedoch nur Grenzen für einen einzelnen Wirkstoff festgelegt, nicht für Wirkstoffkombinationen!
Diese Vorschläge für Grenzwerte werden bei der EU eingereicht und nach Konsultation der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verbindlich vorgeschrieben. Im Grunde beruht das Verfahren primär auf den Untersuchungsergebnissen der Hersteller, die Zulassungsbehörden führen in der Regel keine eigenen Untersuchungen durch.
Ausnahmeregelungen
Werden Wirkstoffe aufgrund ihrer schädlichen Wirkung für Bestäuber vom Markt genommen, können diese dennoch durch Notfallzulassungen temporär vom BVL zur Anwendung zugelassen werden. So etwa geschehen im März 2019: Das BVL, welches dem Landwirtschaftsministerium untergeordnet ist, hat für 120 Tage den Einsatz des insektenschädlichen Pestizids Carnadine erlaubt – Grund ist der Befall von Zucker- und Futterrüben durch zwei Blattlausarten. Von Naturschutzverbänden wurde dieses Vorgehen stark kritisiert: „Nach außen inszeniert sich Agrarministerin Julia Klöckner als oberste Bienenschützerin, im Hintergrund versetzt sie den Insekten den nächsten Todesstoß“, kommentierte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Entscheidung.
Kritik am Zulassungsverfahren und
Forderungen für mehr Insektenschutz
Wissenschaftler haben im Oktober 2018 einen Neun-Punkte-Plan gegen das Insektensterben veröffentlicht. Darin werden unter anderem die folgenden konkreten Maßnahmen gefordert, welche den Pestizideinsatz umweltverträglich regulieren sollen:
a) Die Zulassungsverfahren für Pestizide sollten dringend geändert werden. Die Beurteilung der Toxizität von Pflanzenschutzmitteln muss ergänzt werden durch eine Bewertung der nicht direkt wirkenden tödlichen Schädigung und der Langzeitwirkungen im Ökosystem. Die bisher verwendeten Kriterien sind unzureichend und irreführend. Die „ökologische Kollateralschäden“ müssen in die Beurteilung der schädigenden Wirkung von Insektiziden einbezogen werden, wobei das Vorsorgeprinzip nicht nur auf Menschen und Nutztiere, sondern auch auf die belebte und unbelebte natürliche Umwelt angewandt werden muss. Dringend nötig ist auch eine bessere Erforschung und Risikobewertung der Auswirkungen, die der kombinierte Einsatz mehrerer Pestizide mit sich bringt.
b) Das Pflanzenschutzgesetz sollte dahin gehend geändert werden, dass jeglicher vorbeugender Pflanzenschutz verboten wird, insbesondere das Beizen von Samen und das vorsorgliche Spritzen, noch bevor ein Befall mit Schadinsekten nachgewiesen wurde.
c) Neonikotinoide und Pestizide, welche auf dem gleichen Wirkprinzip beruhen, sollten im Freiland vollständig verboten werden. Der Einsatz aller anderen chemischen Pflanzenschutzmittel sollte auf höchstens 20% des bisherigen Einsatzes reduziert werden.
d) Totalherbizide wie Glyphosat sollten in Schutzgebieten, Pufferzonen, Biotopverbundkorridoren und öffentlichen wie privaten Grünflächen umgehend vollständig verboten werden, da sie die Grundlage für artenreiche Nahrungsnetze beseitigen. Auf allen anderen Flächen sollte die Verwendung von Glyphosat schrittweise innerhalb der nächsten fünf Jahre eingestellt werden.
Stadt-Insekten
Stadt-InsektenDas Summen der Städte Landflucht mit vier Flügeln und sechs Beinen: Die urbanen Gebiete sind für viele Insekten zu einem wichtigen Lebensraum geworden
Stadt-InsektenDas urbane Leben
Der urbane Raum ist inzwischen zu einem wichtigen Lebensraum für Insekten geworden. Weil die Bedingungen auf dem Land von den Monokulturen und Pestiziden der industriellen Landwirtschaft geprägt sind, bieten städtische Gebiete für viele Insektenarten oft bessere Lebensbedingungen. In Berlin konnten im Jahr 2005 insgesamt 298 verschiedene Bienenarten dokumentiert werden, der Anteil der gefährdeten Arten betrug etwa 40 Prozent, im Siedlungsgebiet fand man sogar sehr seltene Arten. Doch auch hier macht sich das Insektensterben bemerkbar: Im Vergleich zu 1997 wurden acht Prozent weniger der gefährdete Wildbienen gezählt.
Städte bestehen für Insekten aus einem Mosaik von lebensfeindlichen und lebensfreundlichen Flächen, letztere bilden etwa Gärten, Parks, öffentliche Blumenbeete, naturbelassene Wiesen und auch Straßenböschungen. Kleinräumige Strukturierungen sind für Insekten wie beispielsweise Wildbienen essentiell, da diese nur sehr begrenzte Strecken von circa 500 Metern innerhalb ihres Lebensraumes zurücklegen.
Ob die Beete und Wiesen der Städte als Lebensraum für Insekten infrage kommen, hängt stark von der Bepflanzung ab. Auch der Einsatz von Pestiziden, die Pflege von Grünflächen und künstliche Beleuchtung spielen eine entscheidende Rolle. Einige Städte haben bereits begonnen ihre Flächen insektenfreundlicher zu gestalten.
Stadt-InsektenGefüllte Blüten und leere Mägen
Gerade spezialisierte Insekten, die nur wenige oder eine Pflanzenart nutzen, haben sich im Laufe der gemeinsamen Entwicklungsgeschichte an heimische Pflanzen angepasst. Viele dieser Pflanzen wie die weißblühende Wilde Möhre oder das pinke Ruprechtskraut werden von Menschen jedoch oft als Unkräuter wahrgenommen und aktiv mit der Harke oder auch Pestiziden bekämpft.
Neben den Exoten haben es Insekten bei ihrer Nahrungssuche in Gärten und Beeten auch oft mit gezüchteten Mogelpackungen zu tun: Gefüllte Blüten sehen sowohl für das menschliche Auge als auch das Insektenauge besonders anziehend aus, doch sie bieten Insekten keinerlei Nahrung: Die Staubblätter, die eigentlich den Pollen produzieren, sind bei diesen Blüten komplett in Schauorgane umgewandelt worden. Die nektarproduzierenden Organe (Nektarien) sind entweder rückgebildet und damit funktionsuntüchtig oder aber die rein mechanische Barriere der Kronblätter, der großen Blütenblätter, verhindert, dass die Insekten überhaupt bis zum Nektar vordringen.
Für den direkten Vergleich der Blütenformen die Vorher / Nachher-Ansicht unten links starten.
Kreuzkraut
Kreuzkraut ist eine Pflanzengattung, die weltweit verbreitet ist. In Europa sind neun verschiedene Arten besonders häufig anzutreffen. Die Pflanze mit den kleinen gelben Blüten wird hier zumeist als Unkraut angesehen und ausgemacht. Die etwa 80 Zentimeter hohen Gewächse bilden jedoch für eine Vielzahl von Insekten eine äußerst ergiebige Nahrungsquelle. Da Kreuzkraut für Menschen giftig ist, sollte es auf keinen Fall in der Nähe von Kindern wachsen.
Moschus-Malve
Die Moschus-Malve ist in Europa verbreitet und wächst bevorzugt auf nährstoffreichem, mäßig feuchtem Boden. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Vor allem Hummeln, Bienen und Schwebfliegen profitieren in dieser Zeit von dem nektar- und pollenreichen Angebot der Moschus-Malve.
Gemeine Nachtkerze
Die Nachtkerze ist eine zweijährige Pflanze und wird bis zu 150 Zentimeter hoch. Die Blütezeit reicht vom Juni bis in den Herbst hinein. Während der Dämmerung öffnen sich die gelben Blüten und locken Nachtfalter wie etwa Wolfsmilch- und Labkrautschwärmer an. Auch bei Schwebfliegen, Bienen und Hummeln ist die Nachtkerze beliebt.
Ziest
Die verschiedenen Sorten des Ziests unterscheiden sich in Wuchs, Blüten und Blättern, doch sie alle sind reinste Insektenmagneten. Neben Pollen und Nektar profitiert eine Wildbienenart, die Wollbiene, von einer Sorte besonders: Mit den Haaren des Woll-Ziests werden die Hohlräume für die Brut ausgekleidet.
Phlox
Vom Frühjahr bis in den Herbst blühen die zahlreichen Phlox-Sorten in verschiedensten Farben, sie werden von allen möglichen Insektenarten besucht. Die Pflanzen erreichen je nach Art eine Höhe von 5 bis 140 Zentimetern und bevorzugen einen feuchten, nährstoffreichen Boden und viel Sonne.
Möhre und Wilde Möhre
Wer im Haus eine einfache Möhre zuviel hat, kann diese auch im Garten einpflanzen. Die Blüten des Gemüses sind bei Insekten beliebt. Die verwandte Wilde Möhre ist bei Insekten jedoch ganz besonders begehrt: Raupen des Schwalbenschwanzes, Wildbienen, Blattwespen, Wanzen, Käfer oder Fliegen freuen sich über die weißen Blütendolden. Die Wilde Möhre wird zwischen 50 und 100 Zentimeter hoch und wächst auf nahezu allen Böden.
Majoran
Wer im Kräutergarten Majoran pflanzt, kann sich über besonders viel Bienenbesuch freuen. Die Blüten bieten nicht nur reichlich Nektar, sondern liefern auch den für die Aufzucht der Brut wichtigen Pollen. Die 30 bis 50 Zentimeter hohe Staude blüht bis in den Spätsommer hinein.
Gemeine Akelei
Die Gemeine Akelei gilt in Deutschland als gefährdet. Die mehrjährige krautige Pflanze wird 30 bis 60 Zentimeter hoch. Ihre weißen, rosa oder violetten Blüten werden aufgrund ihrer Form nur von Insekten mit ausreichend langem Rüssel bestäubt, etwa bestimmte Hummelarten. Kurzrüsselige Hummeln beißen mitunter den Sporn der Akelei von außen an und sammeln den Nektar ohne dabei die Blüte zu bestäuben. Diese Löcher werden auch von Bienen besucht, die ebenfalls den Nektar aufnehmen, ohne die Pflanze zu bestäuben.
Stadt-InsektenTote Ordnung und blühendes Chaos
Das Mosaik naturnaher Flächen in den Städten ist für viele Insekten überlebenswichtig. Vereinzelte Kommunen sind deswegen selbst aktiv geworden: Manche Wiesen in öffentlicher Hand werden nur noch alle zwei Jahre gemäht. So können sich wieder Pflanzen ansiedeln, die bei Insekten besonders begehrt sind: Blumen wie Wilde Möhre, Kamille und Rotklee bieten reichlich Nektar, das hohe Gras bildet außerdem einen wichtigen Rückzugsraum, auch für andere Tiere.
Naturschutzverbände haben konkrete Listen erstellt, wie die Städte ihre eigenen Flächen insektenfreundlicher machen können: Es sollten beispielsweise auf Pestizide und exotische Pflanzen verzichtet und die Grünflächen seltener gemäht werden. Letzteres gilt auch für Verkehrsinseln und Straßenböschungen. Hier wird die Vegetation permanent so kurz gehalten, dass in heißen Sommern oft nur noch kurze verdorrte Rasenstummel bleiben. Ein höherer Bewuchs hilft nicht nur Insekten, sondern schützt auch die Erde vorm Austrocken. Gleichzeitig könnten die Städte aktiv Geld einsparen, wenn die Mahd nur zweimal im Jahr stattfände.
Solch einfachen Maßnahmen könnten bereits den Insekten helfen. Ordnungsliebende menschliche Stadtbewohner können sich an ein paar Straßenböschungen mit längerem Bewuchs gewöhnen. Die tierischen Stadtbewohner werden hingegen verschwinden, wenn Gärten und andere Flächen immer mehr versteinern.