Von Claudia Wiggenbröker (Text) und Jan Knoff (Bilder)
Ruhrgebiet und Steinkohle – das gehörte zusammen. Generationen malochten in den Zechen, vom Großvater bis zum Enkel. Doch das ist seit dem Kohle-Aus vorbei. Welche Perspektiven haben die Menschen im Pott? Darüber sprechen wir mit ehemaligen Bergmännern und ihren Kindern.
👷♂️ Jörg Laftsidis und Sohn Marlon: „Wat is los, haste keine Lust, zu arbeiten?“
💡 Hintergrund: Die Neuerfindung des Ruhrgebiets
👷♂️ Holger Stich und Tochter Lara: „Verdammt, da hängste dran“
💡 Hintergrund: Perspektiven für die Kinder der Kumpel
👷♂️ Benedikt Strobel und Sohn Anton: „Es wird immer Bergbau geben“
💡 Hintergrund: Fachkräfte in der Wirtschaft halten
Jörg Laftsidis kann nicht mehr unter Tage fahren – aber Bergmann ist er irgendwie trotzdem noch. Er hält Vorträge, um Menschen das Thema nahezubringen: in Altenheimen, vor Schulklassen und vor allem auf Zeche Consol in Gelsenkirchen. Das macht er schon, seitdem der Bergbau in den letzten Zügen lag: „Zum Schluss, da kamen ‘se alle: Künstler, Milliardäre, Fotografen aus der ganzen Welt“.
Die habe er dann herumgeführt. Laftsidis erzählt dann, wie es in seinen Lehrjahren auf Zeche Consol zuging. Von Zusammenhalt, aber auch von einer strengen Hierarchie. Davon, dass es egal war, ob man deutsche Wurzeln hatte oder nicht – Hauptsache, man konnte anpacken. Und er spricht von der Fettkohle, die auf Consol abgebaut wurde.
Das war auch ein harter Job. Samstags, sonntags, sieben Tage – vollkommen normal.
Jörg Laftsidis
„Die war hartnäckig. Da hast du ‘ne Dreiviertelstunde nach der Schicht geduscht und hattest die Ohren immer noch voller Dreck.“ Und im Anschluss Ärger zuhause, weil das Zuhören mit Ohren voller Kohle schwerfiel.
Als Laftsidis fragt, ob er für den 80. Geburtstag der Oma frei haben kann, wird das von seinem Chef mit einem „Wat is los, haste keine Lust, zu arbeiten?“ quittiert. „Da bleibt auch was auf der Strecke. Ich hab da auch was verpasst.“
Daher ist Jörg Laftsidis auch nicht traurig darum, dass sein Sohn Marlon nicht versucht hat, im Bergbau Fuß zu fassen. Er ist Bauingenieur. Trotzdem kennt der 27-Jährige mehr als nur die Geschichten von der Zeche: Früher hat er dort gejobbt, in seinen Schulferien. Nicht nur deshalb hat das Ende des Bergbaus auch in Marlon etwas ausgelöst. „Da ist mir erst bewusst geworden, was das hier, für die Region, bedeutet.“
Als das Ende der Ära nahe rückt, kommt es auch in der Schule zur Sprache, dass Marlons Vater Bergmann ist. „Das war dann irgendwie total das Spektakel.“
Das Spektakel ist seit 2018 endgültig vorbei. Und immer noch kommen Menschen, um sich von Marlons Vater die Geschichten aus dem Bergbau erzählen zu lassen. Das macht der Frührentner neben seinen Mitgliedschaften in rund 30 Vereinen und seinem Amt als Lokalpolitiker für die Bochumer SPD. Jörg Laftsidis ist es wichtig, dass die Zechen und ihre Geschichte nicht vergessen werden. „Aber wir müssen auch nach vorne gucken."
Die Werte aus dem Bergbau sollten wir mitnehmen, auf jeden Fall – aber auch nicht zu sehr in der Vergangenheit leben.“
Jörg Laftsidis
Die Kohle war eine Traditionsbranche, die das Ruhrgebiet wie keine andere prägte: malochen, anpacken, Zusammenhalt. Doch das Ende kam nicht unerwartet. Schon in den 50ern wurde durch die Kohlekrise das Sterben erster Zechen besiegelt.
„Es hat sich abgezeichnet, dass die deutsche Kohle am internationalen Markt nicht mehr wettbewerbsfähig war“, sagt Julia Haske vom Forschungszentrum Nachbergbau in Bochum. „Deshalb wurden die Bergwerke schrittweise heruntergefahren.“
Veränderungen setzten ein: Der Ruhrpott versuchte, sich und seine Wirtschaft neu zu erfinden. Mehr Dienstleistungen, mehr Hochschulen und Unis, mehr Forschung. Mittlerweile ist das Revier die dichteste Hochschulregion in der EU. In den deutschen Zechen wurden dagegen weiter Stellen abgebaut: innerhalb von 60 Jahren 600.000 Arbeitsplätze.
Die Bergleute wurden finanziell aufgefangen, bekamen Weiterbildungen. „Doch es geht um mehr als um Geld und um Perspektive“, sagt Julia Haske. Für Hunderte Menschen brach nach der Schließung der Zechen ein wichtiger Teil ihrer Identität weg.
Der soziale Aspekt wurde und wird sehr unterschätzt. Bergmann zu sein, das ist eine Lebenseinstellung. Die verschwindet nicht einfach.
Julia Haske
Holger Stich hat sich mit einer Prämie aus dem Bergbau locken lassen. „Das war die schlimmste Entscheidung, die ich in meinem ganzen Leben getroffen hab“, sagt der Wittener heute. Dabei ist die Prämie hoch; noch dazu kommt das Angebot, eine Weiterbildung zu machen. „Und gegen Bildung hatte ich nichts.“
Stich schlägt zu, qualifiziert sich zum Bürokaufmann, arbeitet zunächst in einem Verlag. Gestern Steinkohle, heute Anzeigen. „Aber irgendwie war das doch nix.“
Er fragte sich, wie es weitergehen soll. Und ob es überhaupt die Chance gibt, annähernd so gut zu verdienen wie im Bergbau. Doch das ist es nicht allein: Je länger Stich aus dem Bergbau raus ist, desto mehr merkt er: „Verdammt, da hängste dran.“
Holger Stich will zurück in den Bergbau. Er bewirbt sich mehrfach bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Doch der stellt keine Leute mehr ein. Für Stich ist es das endgültige Ende seiner eigenen Kohle-Ära. „Das tat schon weh. Meine Kenntnisse als Bergmechaniker waren auch nicht mehr gefragt.“
Wieder muss er nach einer Alternative suchen. Und dieses Mal findet er sie: Stich beginnt bei einer Spedition, macht seinen Lkw-Führerschein, fährt durch die Region. „Das war wie ein kleines Abenteuer“, erinnert er sich.
Viele Bergleute wechselten in Branchen, die dem Bergbau nahe stehen. Die häufigsten Berufe nach der Zeit auf der Zeche sind Lkw-Fahrer sowie Maschinen- und Fahrzeugmechaniker. So ist es zumindest bei Beschäftigten aus der Braunkohle, für die es Zahlen gibt: 80 Prozent von ihnen arbeiten demnach in verwandten Branchen.
Mittlerweile arbeitet Holger Stich ist bei seinem Arbeitgeber in leitender Funktion. Geschadet hat es ihm nicht, den Bergbau zu verlassen, sagt der 53-Jährige.
Aber das Herz ist da geblieben.
Holger Stich
Sogar Stichs jetziges Büro erinnert an die Kohle-Zeit: Miniatur-Förderwagen und Kohlestücke zieren seinen Aktenschrank. Der Wittener stellt einige davon sogar selbst her: Er graviert nebenberuflich Holzaccessoires mit Bergbau-Symbolen wie Schlägel und Eisen. Ein handwerklicher Ausgleich zum Bürojob. Idee und Utensilien dafür hat er von seiner Tochter Lara zum Geburtstag bekommen.
Holger Stich und seine Tochter Lara
Lara ist Operationstechnische Assistentin im Krankenhaus. Die 24-Jährige ist zufrieden: Der Job ist vielfältig, sie lernt ständig dazu, mag den Umgang mit den Patienten und die Momente, die dabei entstehen.
Doch den vielbeschworenen Zusammenhalt im Bergbau, von dem auch ihr Vater erzählt, kann sie sich kaum vorstellen. “Ich bin in einem Berufsfeld, wo es nicht üblich ist, dass man so eine enge Gemeinschaft hat. Ich glaube auch nicht, dass das mal so sein wird.”
Dennoch hätte Lara ihre Zukunft nicht im Bergbau gesehen – selbst, wenn der eine Zukunft gehabt hätte. Ganz im Gegensatz zu ihrem Vater. „Es wäre schon schön gewesen, wenn die Familie sagt: Wir arbeiten alle bei der Ruhrkohle AG." In der Verwaltung oder im Personalmanagement hätte er Lara schon gesehen. Die lacht: „Was? Ne!“
„Für die Kinder der Kohlekumpel gibt es viele Perspektiven in der Region“, sagt die Forscherin Julia Haske aus Bochum. Zahlreiche Ausbildungsplätze, zahlreiche Studiengänge. Hochschulen würden zudem Unterstützungen für Gründer und Gründerinnen bieten, Start-ups und Innovationen fördern. „Das Ruhrgebiet ist außerdem dafür bekannt, dass es offen und international ist. Deshalb kommen auch viele Menschen aus dem Ausland zur Ausbildung her.“
Das Problem sei eher, sie danach im Pott zu halten. Obwohl das Ruhrgebiet so viele Wissenseinrichtungen hat, gehen qualifizierte Fachkräfte. Der vielzitierte Brain Drain ist ein Problem.
Hier verstauten die Bergleute ihre Kleidung
„Wir müssen daran arbeiten, unsere Region attraktiv und lebenswert zu halten. Wir müssen investieren.“ In Infrastruktur wie Straßen und Schienen, zum Beispiel. Oft mangele es auch an der Vernetzung, kritisiert Haske: „Sie endet an Stadtgrenzen, dabei ist das Ruhrgebiet eine Metropolregion.“
Wir müssen Institutionen besser miteinander zu verbinden. Und Menschen.
Julia Haske
Ansonsten könnte sich der Fachkräftemangel, der schon heute im Ruhrgebiet herrscht, noch weiter verschärfen. „Gefühlt brauchen wir alle Berufe hier, ganz dringend.“ Das spürt auch die 24-jährige Lara, die im Krankenhaus arbeitet.
Lara sieht ihre Zukunft klar in der Region. Zumal die Gesundheitsbranche im Ruhrgebiet mittlerweile der größte Arbeitgeber ist. Trotzdem herrscht Pflegenotstand. Und der macht Lara große Sorgen.
„Die Arbeitsbelastung ist hoch. Das merke ich jetzt schon im Vergleich zum letzten Jahr.“ Auch unter den Kollegen und Kolleginnen würde der Krankenstand steigen, weil sie überarbeitet sind.
Das kann man nicht bis zur Rente machen.
Lara Stich
Auf der einen Seite gibt es den Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite ist die Arbeitslosigkeit seit Jahren hoch - höher als der Durchschnitt von NRW und Bund. “Die Veränderungen hin zu Hochschulbau und Dienstleistungen konnten das nicht verhindern", sagt Julia Haske. Der Anteil an Langzeitarbeitslosigkeit und Schulabbrechern ist nicht unerheblich.
Einige Gebiete, Gelsenkirchen beispielsweise, gelten als besonders strukturschwach. „Gelsenkirchen ist seit Langem regionaler Spitzenreiter bei der Arbeitslosigkeit und eine der ärmsten Städte in Deutschland“, so die Forscherin vom Forschungszentrum Nachbergbau.
Es mangle an Perspektiven. Eine Kritik am Strukturwandel: Arbeitsplätze seien vor allem in kommunalen Behörden oder Wissenseinrichtungen entstanden – aber nicht ausreichend in Unternehmen.
Strukturwandel heißt, eine Zukunft zu schaffen. Und zwar eine, die sich für die Menschen in der Region lohnt.
Julia Haske
„Es passiert viel hier“, sagt auch der ehemalige Bergmann und Lokalpolitiker Jörg Laftsidis. Trotzdem befürchtet er, dass viele Menschen auf der Strecke bleiben werden. Zumindest die, die keine Ausbildung, Schulabschluss oder Sprachkenntnisse haben. Jobs gäbe es, aber viele seien schlecht bezahlt.
Auf der Zeche konnte man durch harte Arbeit gut verdienen und Anerkennung kriegen. Da musste man nicht Goethe oder Faust zitieren können.
Jörg Laftsidis
So sei es auch bei seinem Vater gewesen, der seinerzeit aus Griechenland ins Ruhrgebiet kam und zunächst die Sprache nicht konnte. Die ersten Wörter hat er unter Tage gelernt, die nächsten beim Feierabend-Bierchen in der Kneipe. „Aber heute kommt man sofort in ne Schublade rein. Und dann macht keiner mehr die Schublade auf. Dat is nen Problem.“
„Es wird immer Bergbau geben“, meint Benedikt Strobel. Auch, wenn bei der Kohle Schicht im Schacht ist. „Denn wir gewinnen viele Stoffe aus der Erde, die für die Gesellschaft relevant sind.“ Salz oder Seltene Erden, zum Beispiel.
Strobel ist gelernter Bergbauingenieur. Heute beschäftigt sich der junge Familienvater damit, wie Rohstoffe sicher abgebaut oder wiederverwertet werden können. Sein Wissen aus dem Studium über Geologie, Maschinentechnik und Chemie helfen ihm dabei. „Ingenieure werden gesucht, damals wie heute. Egal, welche Fachrichtung.“
Bagger-Fan: Anton Strobel mit seinem Papa Benedikt
Für seinen Sohn Anton hält er den Bergbau daher auch für eine gute Wahl – sofern Anton Interesse daran hätte. Bis das eine Rolle spielt, hat der Dreijährige allerdings noch etwas Zeit. Große Bagger findet Anton aber schon mal gut.
Was seinen Vater Benedikt allerdings stört, ist, wie der Bergbau in der Öffentlichkeit gesehen wird. „In Deutschland möchte man am liebsten nur Autos bauen.“ Wo die Rohstoffe dafür herkommen, werde kaum gefragt. „Hauptsache, nicht vor der eigenen Haustür.“ Daher gebe es viele Unwahrheiten oder Halbwahrheiten zum Bergbau.
Auch Benedikt Strobel kennt die Arbeit aus dem Steinkohlebergbau noch, aus Studienzeiten. „Da wurde von den Kumpeln natürlich erst mal getestet, ob ich arbeiten kann. Erst danach wurde ich integriert.“ Es sei eine schöne Zeit gewesen, sagt Strobel. Aber auch eine anstrengende. „Es ist kein einfacher Job.“
Und auch kein ungefährlicher. "Hundertprozentig sicher ist man da unten nie." Der junge Mann erinnert sich, wie er einmal unter Tage den Helm abnahm - und prompt über ihm der Grubenausbau, der die Gänge offenhalten und absichern soll, zusammenkrachte. Strobel hatte Glück.
Das Ruhrgebiet sollte die Kohle-Ära nicht vergessen, meint er. Für ihn wäre es fatal, wenn man den Bergbau irgendwann nur noch aus Büchern oder Filmen kennt. Deshalb kann sich der junge Familienvater vorstellen, irgendwann Führungen zu geben, wie es bereits viele seiner älteren Kollegen in ihrer Frührente tun.
Ich möchte dazu beitragen, einen Teil dieser Geschichte zu erhalten.
Benedikt Strobel
Es ginge dabei nicht nur um Nostalgie. Sondern auch um Wissen. „Meiner Meinung wäre es wichtig gewesen, einen Sockelbergbau bei der Kohle zu bewahren.“ Strobel macht sich Sorgen, dass die Erfahrungen aus dem Bergbau sonst ins Ausland oder ganz verschwinden.
Vielleicht hat auch Anton eine Zukunft im Bergbau?
Auch das Ende des Braunkohlebergbaus naht. In NRW ist das Rheinische Revier betroffen – und damit direkt oder indirekt mehr als 20.000 Arbeitsplätze. Forschende fordern, diese Angestellten nicht in Frührente zu schicken, wie es bei der Steinkohle oftmals geschah – sondern ihnen einen Jobwechsel zu erleichtern. Denn die Bergleute sind Fachkräfte, die unbedingt in der Wirtschaft gehalten werden sollen.
In der Forschung ist das Wissen der Bergleute ebenfalls gefragt, sagt Julia Haske. Die Wissenschaftlerin arbeitet beim Forschungszentrum Nachbergbau in Bochum, das auf die Erfahrung der Kohlekumpel zurückgreift. Das ist zum Beispiel wichtig, um die Ewigkeitsaufgaben, die durch den Bergbau entstanden sind, zu bewältigen – wie Grubenwasserhaltung oder Grundwasserreinigung.
Sein Wissen gibt das Ruhrgebiet bereits weiter: Für andere Bergbauregionen dient es schon lange als Beispiel, um sich im Strukturwandel zu orientieren. „In Ost-Traber in Tschechien beispielsweise gibt es sehr ähnliche Herausforderungen. Dort versucht man, aus den Erfahrungen zu lernen.“
Das Museum Zollern in Dortmund zeigt Bergbau-Geschichte
Ein wichtiger Punkt ist beispielsweise, was aus den nun leerstehenden Gebäuden und Flächen werden soll – ob Zechen oder andere Orte der Industriekultur. „Davon haben wir viele. Und natürlich möchte man diese Orte erhalten. Aber man muss sehen, wie man sie nutzen kann”, so Haske.
Für den 27-jährige Marlon Laftsidis ist die Renaturierung von Brachflächen und die neue Nutzung von Gebäuden bereits ein Erfolg. Er genießt es, Zeit mit seinen Freunden im Westpark oder an der Jahrhunderthalle in Bochum zu verbringen. Zwei Orte, die für Industriekultur stehen. „Das ist auch eine Begegnungsstätte. Das finde ich wichtig. Und auch gut.“
Dennoch sei der Strukturwandel noch lange nicht abgeschlossen, betont Forscherin Julia Haske. Ideen, um das Ruhrgebiet weiter zukunftsfit zu machen, gibt es einige. Zum Beispiel die, dass Wissenschaft und Unternehmen enger miteinander kooperieren sollen, um Entwicklungen aus der Forschung in die Wirtschaft vor Ort zu bringen.
Eine weitere Idee ist, mehr Spitzenbehörden im Ruhrgebiet anzusiedeln. Zwar gibt es im Ruhrgebiet staatliche Ämter, abgesehen von den Hochschulen befinden die sich aber auf kommunaler Ebene. „Es gibt keine einzige Spitzenbehörde des Bundes oder ein Bundesgericht im Ruhrgebiet. Ebenso wenig gibt es eine EU-Institution“, sagt Haske.
Besonders wichtig ist laut Julia Haske, dass sich das Ruhrgebiet als Metropole begreift. Nur so kann es die Vorteile seiner Größe nutzen. Die Forscherin empfiehlt, eine Bezirksregierung für das gesamte Ruhrgebiet einzurichten. Auch eine gemeinsame Verkehrsgesellschaft sei wichtig, die Verbindungen schafft, die nicht an den Stadtgrenzen enden.
Strukturwandel ist ein Umbruch, ein langer Prozess. Aber wir haben schon viel erreicht.
Julia Haske
Autorin | Claudia Wiggenbröker |
Fotos und Videos | Jan Knoff |
Redaktion | Philipp Blanke, Till Hafermann |