Willkommen an Bord
Giftigen Algen auf der SpurMit dem Forschungsschiff in die Arktisvon Martin Pieck
Eine deutsche Forschergruppe bricht in die grönländische Arktis auf, um dort giftige Algen zu erforschen.
Die Maria S. Merian
Das Schiff hat seine Heimat in Rostock und gehört dem Land Mecklenburg Vorpommern. Als Eisrandschiff kann sie in extreme Gebiete eindringen, die andere Schiffe meiden sollten.
Insgesamt reisen 22 Wissenschaftler und 23 Crew-Mitglieder bis zum 25. nördlichen Breitengrad in die Arktis.
Organisation auf dem Schiff
Nach kurzer Zeit kennen auch die Wissenschaftler Regeln und Ordnung an Bord. Auch wenn die engen Gänge anfangs verwirren können, nach einigen Tagen finden sich alle auf dem Schiff zurecht ...
Die Wissenschaftler sind bis auf wenige Ausnahmen in Doppelkabinen mit Hochbetten untergebracht.
Schlafbereiche
Die Crew-Mitglieder verbringen teilweise den größten Teil des Jahres auf Ihrem "Erstwohnsitz", der Merian. Da ist Privatssphäre besonders wichtig. Jedes Crew-Mitglied verfügt daher über eine Einzelkabine mit TV, Telefon und Internetanschluss.
Die Wissenschaftler sind bis auf wenige Ausnahmen in Doppelkabinen mit Hochbetten untergebracht.
Messe
Zwei Köche und eine Stewardess sorgen auf der Merian für das leibliche Wohl der Besatzung. Das Team muss eine Ausfahrt im Vorhinein genau planen, damit Crew und Forscher in der Messe dreimal täglich versorgt werden.
Zodiac
Das Zodiac ist eigentlich ein Fast Rescue Boat, ein Rettungsboot. Wegen seiner Wendigkeit und Größe wird es auf dieser Reise jedoch auch eingesetzt, um Proben in Gletschernähe zu nehmen. Die Merian ist als Eisrandschiff sehr sicher, arktisches Eis brechen kann sie aber nicht. Mit dem Zodiac erweitert sich so der Einsatzradius.
Das Freifallboot
Im Notfall bietet das Freifallboot Platz für jeden an Bord. Es ist einzeln steuerbar. Gerade im arktischen Einsatzgebiet, fernab von möglicher Hilfe, kann es auf Grund der Enge aber wirklich ungemütlich werden. Einen kurzen Eindruck gewannen auch die Wissenschaftler bei der obligatorischen Sicherheitsübung zu Beginn der Reise.
Die Brücke
Die Brücke ist das Auge des Schiffes. Von hier wird die Merian vom Kapitän und seiner Crew bedient.
Aufenthaltsraum
Eine Seereise kann lang und eintönig sein, wenn man immer wieder mit den selben Aufgaben konfrontiert wird. Um Lagerkoller zu vermeiden, gibt es unter Deck die Möglichkeit Tischfußball, Tischtennis und Dart zu spielen. Besonders spannend wird das bei Wellengang.
Fitness-Raum
An Bord muss man mit dem vorhandenen Platz gut haushalten. So ist der Name Fitnessstudio sicher irreführend, wenn es um die Größe des Erholungsraumes geht. Die Ausstattung lässt aber nicht viel vermissen: Fahrrad, Laufband, Hantelbank und Sportmatten bieten allen an Bord die Möglichkeit, sich fit zu halten.
Maschine
Das Herzstück eines jeden Schiffs: der Maschinenraum. Auf der Merian sind alle wichtigen Räume redundant. Sollte einmal ein Feuer ausbrechen, kann die Crew den entsprechenden Bereich wasserdicht und feuerfest verriegeln und etwa ausschließlich mit dem zweiten Motorraum arbeiten.
Der Pump-Jet
Der Pumpjetantrieb ist um 360 Grad drehbar. Er saugt Wasser ein und lässt es an anderer Stelle wieder ab. So ist die Merian in der Lage, eine Position recht exakt zu halten.
Antrieb
Die Maria S. Merian besitzt zwei komplett drehbare Gondeln mit je zwei Schrauben, die den Motor direkt unter dem Schiff ermöglichen. Gesamtleistung: Vier Megawatt.
Freudige Erwartung
Ausländische Algen
Erwartungen der Forscher
- Urban Tillmann / Mikrobiologe
Erwartungen der Forscher
- Anette Tillmann / Mikrobiologin
Arbeiten in der Arktis
Bergung auf hoher See
Noch geht es aber nicht an die Algenforschung. Es gilt, ein kompliziertes Messinstrument im offenen Ozean zu bergen, das ein kanadisches Tüftlerteam testweise hier ausgesetzt hat.
Die Sonde CTD
Conductivity: Leitfähigkeit,
Temperature: Temperatur und
Depth: Tiefe.
Darüberhinaus sammelt die Sonde mit ihrem Flaschenkranz Wasserproben aus verschiedenen Meerestiefen. So wird an jeder der 50 vorher festgelegten Stationen gemessen, in welchen Regionen der Arktis die Lebensbedingungen für giftige Algen besonders gut sind.
Mit dieser Grundlage beginnt die Arbeit für die Forscher im Labor.
Wasserproben
Mitternachtssonne
Freie Zeit
Forscher-Feierabend
Zur Auswahl stehen Dart, Kicker, Tischtennis und ein kleiner Fitness-Raum.
Sport an Bord
Wertvolle Erfahrungen
Raus aus der Routine
Nur zweimal auf der ganzen Reise verlassen einige Wissenschaftler das Schiff. An Land geht es aber trotzdem nicht:
Wenn die Merian nicht nah genug an eine Station herankommt, weil zuviel Eis den Weg blockiert, dann ist die Zeit für das Rettungsboot gekommen.