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Willkommen an Bord

Forscher sind sich sicher, dass der Klimawandel zur Verbreitung giftiger Algen beiträgt, die schon jetzt zu einem großen Problem für die Fischerei geworden sind.

Eine deutsche Forschergruppe bricht in die grönländische Arktis auf, um dort giftige Algen zu erforschen.

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Benannt nach der ersten deutschen Eisforscherin gehört die Merian seit 2006 zur Flotte der Deutschen Forschungsschiffe.

Das Schiff hat seine Heimat in Rostock und gehört dem Land Mecklenburg Vorpommern. Als Eisrandschiff kann sie in extreme Gebiete eindringen, die andere Schiffe meiden sollten.

Insgesamt reisen 22 Wissenschaftler und 23 Crew-Mitglieder bis zum 25. nördlichen Breitengrad in die Arktis.

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Auf engem Raum will alles gut organisiert sein. Alles hat seinen festen Platz auf dem Schiff.

Nach kurzer Zeit kennen auch die Wissenschaftler Regeln und Ordnung an Bord. Auch wenn die engen Gänge anfangs verwirren können, nach einigen Tagen finden sich alle auf dem Schiff zurecht ...

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Schlafbereiche

Die Crew-Mitglieder verbringen teilweise den größten Teil des Jahres auf Ihrem "Erstwohnsitz", der Merian. Da ist Privatssphäre besonders wichtig. Jedes Crew-Mitglied verfügt daher über eine Einzelkabine mit TV, Telefon und Internetanschluss.

Die Wissenschaftler sind bis auf wenige Ausnahmen in Doppelkabinen mit Hochbetten untergebracht.

Messe

Zwei Köche und eine Stewardess sorgen auf der Merian für das leibliche Wohl der Besatzung. Das Team muss eine Ausfahrt im Vorhinein genau planen, damit Crew und Forscher in der Messe dreimal täglich versorgt werden.

Zodiac

Das Zodiac ist eigentlich ein Fast Rescue Boat, ein Rettungsboot. Wegen seiner Wendigkeit und Größe wird es auf dieser Reise jedoch auch eingesetzt, um Proben in Gletschernähe zu nehmen. Die Merian ist als Eisrandschiff sehr sicher, arktisches Eis brechen kann sie aber nicht. Mit dem Zodiac erweitert sich so der Einsatzradius.

Das Freifallboot

Im Notfall bietet das Freifallboot Platz für jeden an Bord. Es ist einzeln steuerbar. Gerade im arktischen Einsatzgebiet, fernab von möglicher Hilfe, kann es auf Grund der Enge aber wirklich ungemütlich werden. Einen kurzen Eindruck gewannen auch die Wissenschaftler bei der obligatorischen Sicherheitsübung zu Beginn der Reise.

Die Brücke

Die Brücke ist das Auge des Schiffes. Von hier wird die Merian vom Kapitän und seiner Crew bedient.

Aufenthaltsraum

Eine Seereise kann lang und eintönig sein, wenn man immer wieder mit den selben Aufgaben konfrontiert wird. Um Lagerkoller zu vermeiden, gibt es unter Deck die Möglichkeit Tischfußball, Tischtennis und Dart zu spielen. Besonders spannend wird das bei Wellengang.

Fitness-Raum

An Bord muss man mit dem vorhandenen Platz gut haushalten. So ist der Name Fitnessstudio sicher irreführend, wenn es um die Größe des Erholungsraumes geht. Die Ausstattung lässt aber nicht viel vermissen: Fahrrad, Laufband, Hantelbank und Sportmatten bieten allen an Bord die Möglichkeit, sich fit zu halten.

Maschine

Das Herzstück eines jeden Schiffs: der Maschinenraum. Auf der Merian sind alle wichtigen Räume redundant. Sollte einmal ein Feuer ausbrechen, kann die Crew den entsprechenden Bereich wasserdicht und feuerfest verriegeln und etwa ausschließlich mit dem zweiten Motorraum arbeiten.

Der Pump-Jet

Der Pumpjetantrieb ist um 360 Grad drehbar. Er saugt Wasser ein und lässt es an anderer Stelle wieder ab. So ist die Merian in der Lage, eine Position recht exakt zu halten.

Antrieb

Die Maria S. Merian besitzt zwei komplett drehbare Gondeln mit je zwei Schrauben, die den Motor direkt unter dem Schiff ermöglichen. Gesamtleistung: Vier Megawatt.

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Freudige Erwartung

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Warum interessieren sich die deutschen Forscher für giftige Algen in der Arktis? Fahrtleiter Prof. Oliver Zielinski über die Relevanz von Algen für den Menschen.

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"Grönland ist ein spannendes Gebiet, weil da die Klimaänderung derzeit am deutlichsten sichtbar wird."

- Urban Tillmann / Mikrobiologe
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"Im Institut sind die Proben oft Jahre alt, man hat nicht so den Bezug dazu. Hier ist man nah dran und fühlt sich dem, was da nachher rauskommt, viel enger verbunden "

- Anette Tillmann / Mikrobiologin
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"Ich glaube, dass ich sehr intensiv arbeiten werde die nächsten drei Wochen ..."

- Tim Leefmann / Geologe

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Arbeiten in der Arktis

Nach drei Tagen auf offenem Meer erreicht die Merian den Punkt der Reise, der am weitesten vom nächsten Festland entfernt ist. Zwischen Grönland und Nordamerika gibt es rund herum nur Wasser. Nach unten  - zum Meeresgrund - sind es über drei Kilometer.

Noch geht es aber nicht an die Algenforschung. Es gilt, ein kompliziertes Messinstrument im offenen Ozean zu bergen, das ein kanadisches Tüftlerteam testweise hier ausgesetzt hat.
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Der Sea-Cycler besteht aus zwei Teilen. Den ersten zu bergen, war schon ein Nervenspiel, da das Gerät nicht auf das akustische Auslösesignal reagierte und später an einer Stelle auftauchte, wo niemand es vermutete.

Der Ingenieur Greg Siddall gehört zum kanadischen Sea-Cycler-Team und ist mit an Bord der Merian.

Auf sich alleine gestellt ist er Dank der eingespielten Merian-Crew bei der Bergung aber nicht. Siddall schildert, wie er die nicht minder dramatische Bergung des zweiten Teils erlebt hat.
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Wenn das Schiff für Experimente anhält, wird immer erst die CTD - eine Sonde für Tiefseeuntersuchungen - ins Wasser gelassen. CTD steht für das, was die Sonde misst:
Conductivity: Leitfähigkeit,
Temperature: Temperatur und
Depth: Tiefe.

Darüberhinaus sammelt die Sonde mit ihrem Flaschenkranz Wasserproben aus verschiedenen Meerestiefen. So wird an jeder der 50 vorher festgelegten Stationen gemessen, in welchen Regionen der Arktis die Lebensbedingungen für giftige Algen besonders gut sind.

Mit dieser Grundlage beginnt die Arbeit für die Forscher im Labor.





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Fahrtleiter Oliver Zielinski erklärt, warum die Wasserproben-Entnahme am Beginn jeder Experimentier-Station steht.

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Wenn die Sonne in der Arktis  verschwindet, dann nur kurz hinter einem Gebirgszug. Wirklich dunkel wird es hier nicht. Eine Umstellung für die Wissenschaftler, die erst einmal ihre innere Uhr auf die Arktis einstellen müssen.
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Freie Zeit

Auch auf einem Forschungsschiff ist Ablenkung wichtig. Gerade nach Feierabend bietet die Merian den Wissenschaftlern dazu ein paar Möglichkeiten.

Zur Auswahl stehen Dart, Kicker, Tischtennis und ein kleiner Fitness-Raum.


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Niklas Rieger ist angehender Ozeanograph. Er ist zum ersten Mal an Bord eines Forschungsschiffs.

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Wertvolle Erfahrungen

Tag für Tag sieht die Besatzung Wasser und Eis von oben.

Nur zweimal auf der ganzen Reise verlassen einige Wissenschaftler das Schiff. An Land geht es aber trotzdem nicht:

Wenn die Merian nicht nah genug an eine Station herankommt, weil zuviel Eis den Weg blockiert, dann ist die Zeit für das Rettungsboot gekommen.
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Der junge Ozeanograph Niklas Rieger über die lange Zeit auf hoher See.

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Die Expedition war für die Wissenschaftler ein Erfolg. Zwar diente die Expedition MSM65 der Grundlagenforschung, doch gibt es bereits jetzt konkrete Erkenntnisse, die relevant sein können.

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