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Los geht's

Die Sechziger – ein besonderes Jahrzehnt

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JFK und James Bond, Wembley-Tor und Vietnam, Flower Power und Mondlandung: Die 60er sind ein Jahrzehnt der Veränderung. Ob politisch, gesellschaftlich, kulturell oder technisch - die Welt wird größer und bunter, die Menschen bewusster und engagierter. Ein Schnelldurchlauf durch ein ganz besonderes Jahrzehnt.
 
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Endlich! Der klassische Kolonialismus geht langsam zu Ende. Gleich 18 Länder in Afrika werden 1960 unabhängig, darunter Nigeria, Kamerun, Kongo und die Elfenbeinküste. Die Freude ist zunächst natürlich groß. Doch die meisten afrikanischen Länder haben noch lange mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen aufgrund ihrer Kolonialvergangenheit zu kämpfen.

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In der Welt der Thriller und Horrorfilme gibt es eine Zeit vor und eine Zeit nach "Psycho". Denn was Alfred Hitchcock 1960 auf die Leinwand bringt, setzt Kino-Maßstäbe und sorgt für Millionen Schreckensschreie und vor Angst zerkaute Fingernägel. Besonders die "Dusch-Szene", in der die arglose Marion Crane (Janet Leigh) mit dem Messer abgemurkst wird, geht in die FIlmgeschichte ein.
 
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DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz am 16.5.1961

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Auf Nachfragen von westdeutschen Journalisten Mitte Juni 1961 leugnet der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht noch die Pläne, die Grenze zwischen BRD und DDR zu verfestigen. Doch keine zwei Monate später, am 13. August, rücken Bauarbeiter an. Die Mauer wird gebaut und vom DDR-Militär gesichert. Wer flüchten will, muss damit rechnen, erschossen zu werden. 

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Feministin Hannelore Fuchs: "Eine Riesenbefreiung"

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Am 1. Juni 1961 ist die Pille das erste Mal in Deutschland erhältlich. Für viele Frauen ist das ein großer Schritt in Richtung Selbstbestimmung. Auf einmal kann man Sex haben ohne die Angst, schwanger zu werden. Eine Revolution, die nicht nur in den Schlafzimmern spürbar wird.

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"Draußen vor der Tür ist die Nordsee"

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Am 16. Februar 1962 tobt ein Orkan über der Nordsee. Deiche brechen, Befestigungen werden fortgerissen. Der "blanke Hans", wie die stürmische Nordsee genannt wird, rollt die Elbe hinauf nach Hamburg. Dort sterben 315 Menschen, 20.000 werden obdachlos. Ein Sechstel der Hansestadt steht unter Wasser.

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"Landesverrat" lautet der Vorwurf an den "Spiegel" im Herbst 1962: Nach einem Artikel über die Abwehrbereitschaft der Bundeswehr stürmen Polizisten die Redaktion, Herausgeber Rudolf Augstein wird verhaftet. Doch an den Vorwürfen ist wenig dran. Im Gegenteil: Die "Spiegel"-Affäre wird von Verteidigungsminister Strauß initiiert und befeuert, der sich an den kritischen Berichten des Magazins stört. Wenig später tritt Strauß zurück, der "Spiegel" ist rehabilitiert, der Status der Presse in Deutschland gefestigt. 
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Marilyn Monroe ist Sexsymbol, Legende, schlicht der größte Star, den Hollywood je gesehen hat. Doch innerlich plagen sie Selbstzweifel und Depressionen. Am 5. August 1962 wird sie tot aufgefunden - eine Überdosis. War es Selbstmord? Ein Versehen? Gar ein Verbrechen? Die Welt rätselt und trauert. Die Monroe ist tot. Ihr Mythos lebt weiter.
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John F. Kennedy: "Ich bin ein Berliner"

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Im Juni 1963 kommt John F. Kennedy nach Berlin. Der smarte US-Präsident ist auch in Deutschland ein Hoffnungsträger. Eineinhalb Millionen Menschen strömen nach Schöneberg, um ihm zuzuhören. Er sagt der BRD seine Unterstützung zu, verurteilt scharf den Kommunismus, und formuliert einen Satz für die Geschichtsbücher.

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Martin Luther King beim "Marsch auf Washington"

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1963 ist offenbar ein gutes Jahr für bewegende Reden und prägnante Sätze. Im August marschieren 250.000 Menschen durch Washington, um sich für Bürgerrechte und Gleichberechtigung einzusetzen. Angeführt vom Prediger Martin Luther King, protestieren sie friedlich und singend für eine bessere, gerechtere Welt.

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NDR-Originalkommentar: "Die Rettungsbombe kommt rauf"

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Am 24. Oktober 1963 bricht in einer Eisenerzgrube im niedersächsischen Lengede die Decke ein: Wasser und Schlamm fluten die Stollen, in denen 129 Männer tätig sind. Mehrere Tage lang holen Rettungskräfte Überlebende aus der Tiefe, dann werden die Maßnahmen eingestellt: Es sei hoffnungslos, heißt es. Doch die Bergleute beharren auf weiteren Suchbohrungen. Und tatsächlich: Am 3. November stößt man auf elf Männer, die seit zehn Tagen ohne Nahrung in völliger Dunkelheit sitzen. Die Rettung ist kompliziert, aber sie glückt: Vier Tage später sehen sie endlich wieder das Tageslicht.

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Kann ein Kleidungsstück politisch sein? Der Minirock schon. Mitte der 1960er von der britischen Modedesignerin Mary Quant vorgestellt, tritt er einen weltweiten Siegeszug durch die Kleiderschränke an. Der Minirock steht für Befreiung, für eine Absage an Kleidervorschriften und vermeintliche Benimmregeln. Die ältere Generation rümpft die Nase, die jüngere stürmt die Boutiquen.

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WDR 4-Moderator Tom Petersen: "Teenager zur Hysterie getrieben"

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Ohnmachtsattacken, Kreischanfälle, Nervenzusammenbrüche: Wenn die Beatles auftauchen, herrscht unter ihren Fans das Chaos. Mitte der 1960er ist die Beatlemania auf ihrem Höhepunkt. John, Paul, George und Ringo werden weltweit gefeiert und können in der Öffentlichkeit kaum einen Schritt mehr machen, ohne von euphorischen Fans belagert zu werden.

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Martin Böttcher: "Winnetou-Melodie"

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Als 1965 "Winnetou 3" in die Kinos kommt, können die Zuschauer nicht fassen, was auf der Leinwand passiert: Winnetou, der edle Häuptling der Apachen, stirbt, als er sich in einem Schuss wirft, der seinem Freund Old Shatterhand gilt. Tränen, Trauer, Wut - Deutschland verliert seinen liebsten Indianer. Doch nicht für lange: Die Produzenten haben ein Einsehen und drehen noch vier weitere Filme mit Pierre Brice in seiner Paraderolle.

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Original-ARD-Radiokommentar: "Nein! Der Linienrichter gibt Tor!"

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1966 trifft Gastgeber England im WM-Finale auf Deutschland. Es steht 2:2 in der Verlängerung, als der Stürmer Geoff Hurst aufs deutsche Tor schießt. Der Ball geht an die Latte, prallt auf den Boden und wieder aus dem Tor heraus. Erst mit Verzögerung entscheidet der Linienrichter Bachramow: Der Ball war drin. Deutschland verliert und fühlt sich betrogen. Zurecht? Zu Unrecht? Das wird nie geklärt.

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Auch die Kino-Karriere des bekanntesten Geheimagenten überhaupt beginnt in den Sechzigern. James Bond, gespielt von Sean Connery, ist die Coolness in Person: Schnelle Autos, hübsche Frauen, leckere Drinks - ihm fehlt es an nichts. Auch nicht an beeindruckenden Gegenspielern wie zum Beispiel Gert Fröbe, der ihm als "Goldfinger" den Garaus machen will. Natürlich vergeblich.

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Politik, Gesellschaft, Kultur - einfach alles in China muss erneuert werden, findet Mao Zedong. Er ruft die "Kulturrevolution" aus und verordnet einen gesellschaftlichen Wandel von oben herab, um das Land besser und gerechter zu machen. Auch im Westen fallen seine Pläne auf fruchtbaren Boden und machen ihn in manchen Kreisen zum sozialistischen Vorbild. In Wahrheit nutzt er die staatliche Kampagne aber, um seine Macht zu sichern, Gegner auszuschalten und ein Schreckensregime zu errichten, dem Hunderttausende zum Opfer fallen.
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WDR-Bericht: "Die Jugend rebelliert"

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Als der iranische Schah am 2. Juni 1967 Berlin besucht, eskaliert die Situation: Tausende Berliner, darunter viele Studenten, sehen in dem Schah einen Diktator, der sich nicht um Menschenrechte kümmert, und protestieren mit Plakaten und Sprechchören. Pro-iranische "Jubelperser" und die Polizei gehen brutal auf die Demonstranten los. Schließlich wird der unbewaffnete Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten mit einem Kopfschuss getötet. Ohnesorgs Tod wird zum Symbol für Willkür und Polizeigewalt. Die deutschen Studenten politisieren sich und wenden sich gegen den Staat. Teils friedlich, teils aber auch mit Gewalt - so wie die Terrorgruppe RAF.

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Der Krieg zwischen Nord- und Südvietnam beginnt zwar schon Mitte der 1950er Jahre, in den Focus der westlichen Öffentlichkeit rückt eraber erst zehn Jahre später mit dem Kriegseintritt der USA. Flächenbombardements, Chemikalieneinsatz und Gräueltaten an Zivilisten sorgen für wachsende Proteste. Auch in Deutschland wird der Vietnamkrieg als Sinnbild für den aggressiven Imperialismus der USA gesehen.
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WDR-Bericht: "Das ist kein Scharmützel"

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1967 verlegt Ägyptens Präsident Nasser Truppen an die Grenze zu Israel. Um einem Angriff zuvorzukommen, beschließt Israel den militärischen Erstschlag gegen seine arabischen Nachbarn Ägypten, Syrien und Jordanien. Mit Erfolg: Binnen sechs Tagen erobert die israelische Armee den Sinai, den Gazastreifen, das Westjordanland, die Golanhöhen und Ost-Jerusalem. Die Landkarte im Nahen Osten verändert sich dadurch nachhaltig. Die Konflikte jedoch bleiben.

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Am 3. Dezember 1967 gelingt dem südafrikanischen Chirurgen Christaan Barnard die erste erfolgreiche Herztransplantation. Er pflanzt dem herzkranken Louis Washkansky das Herz eines jungen Unfallopfers ein. Die OP gelingt, Barnard wird zum Star, und auch sein Patient genießt weltweite Berühmtheit. Allerdings nicht lange: Nur 18 Tage nach der Tranplantation stirbt "Washy", wie ihn die Boulevardpresse nennt, an einer Lungenentzündung.
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ARD-Bericht: "Ich höre Schüsse im Rundfunk"

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Alexander Dubček, der Chef der tschechoslowakischen Kommunisten, hat eine Vision: Er will den Kommunismus in seinem Land offener, freier, liberaler gestalten. Eine Idee, mit der er bei der Bevölkerung für breite Zustimmung sorgt. Doch Moskau will davon nichts wissen: Am 21. August 1968 marschieren eine halbe Million Soldaten in der Tschechoslowakei ein und bereiten dem "Prager Frühling" ein gewaltsames Ende. Die Reformen werden zurückgenommen, Dubček entmachtet.

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Neil Armstrong: "One small step..."

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Am 21. Juli 1969 hält die Welt den Atem an: Die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin betreten den Mond, und mehr als eine halbe Milliarde TV-Zuschauer sind live dabei.

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WDR-Bericht: "Freiheit, Utopie, Chaos"

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Klar, es spielen Stars wie Janis Joplin, Jimi Hendrix und The Who. Doch das Woodstock-Festival, das Mitte August 1969 hundert Meilen nördlich von New York stattfindet, ist weit mehr als ein Konzert. Es ist Ausdruck eines Lebensgefühls, Sehnsuchtsort der Hippies. Wir sind frei, wir sind friedlich, wir wollen unser Leben genießen - dieses Credo geht um die Welt. Neben Love und Peace gibt es in Woodstock aber auch viel Matsch und Chaos. Und die Gewissheit, einen Höhepunkt erreicht zu haben: So schön, so bedeutsam wird es nie wieder.

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