Das Summerjam Festival
Rockpalast Spezial30 Jahre SUMMERJAM"The Everlasting Festival"
Zum 30. Jubiläum blickt der Rockpalast in diesem Online-Special zurück auf die bewegte Geschichte des Festivals, von den Anfägen auf der Loreley bis zum Umzug zum Fühlinger See in Köln. Wir lassen die schönsten Momenten wieder aufleben und Künstler und Publikum zu Wort kommen.
Macht mit und scrollt durch 30 Jahre Summerjam!
Kapitel 1: Ein wunderbares Gefühl
Das Summerjam ist für Reggae-Fans eine Pflichtveranstaltung. Menschen der verschiedensten Herkünfte treffen aufeinander. Sie alle vereint die Liebe zur Musik.
Die Fakten"The Everlasting Festival"30 Jahre Summerjam
Seit Jahren ist das Festival lange im Voraus ausverkauft, Tickets werden schon früh im Internet für hohe Summen gehandelt.
Jedes Jahr steht das Festival unter einem Motto, das die Intentionen von Künstlern, Fans und Veranstaltern am Summerjam-Wochenende vereint. Dieses Jahr, zum 30. Bestehen, feiert das Summerjam ausnahmsweise sich selbst als "The Everlasting Festival" (das immerwährende Festival).
"Alles per Handschlag"
Klaus Maack über das erste Mal Summerjam.
Die FaktenAlles per HandschlagDas erste Mal Summerjam
Wenige Bands schafften 1986 den Weg aus der Karibik aufs europäische Festland und ohne die Möglichkeiten des Internets war die Organisation kompliziert und langwierig.
Vom Berg zum See
Veranstalter Klaus Maack erklärt die Problematik des Festivalgeländes auf der Loreley.
Die FaktenVom Berg zum SeeDie Anfänge auf der Loreley
Die FaktenUmzug auf den FlugplatzDas Wildenrath-Airfield
Das weitläufige Gelände des ehemals britischen Militärflughafens, dem Wildenrath-Airfield, beherbergte das Summerjam zwei Jahre lang.
Wenn auch die Infrastruktur und insbesondere die An- und Abreise für die weiter wachsende Besucherzahl angenehmer geworden waren, wurde Kritik laut, dass das Gelände für den besonderen Festival-Vibe des Summerjam ungeeignet war. Der Charme früherer Tage war verflogen.
Seit 1996 beherbergte dann der Fühlinger See die Festivalgemeinschaft. Und es gibt keine Pläne, das zu ändern.
Die FaktenDie "Cologne Bay"Der Fühlinger See
Für den Bau der Bahnstrecken zwischen Köln und Aachen wurde in der Fühlinger Heide ab 1912 Kies gebaggert, die Gruben füllten sich nach und nach mit Grundwasser. Und die ersten Badegäste ließen sich den Spaß wenig später nicht verderben, obwohl die Bagger noch gar nicht still standen.
Das auf einer Insel gelegene Festivalgelände lässt das Gefühl aufkommen, ein wenig von der Welt abgeschnitten zu sein. Umgeben von Wasser. Unter Gleichgesinnten.
Jamaica in Deutschland
Kapitel 2: Eine Institution
Die Bedeutung des Summerjam Festivals reicht weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Weltweit ist das Festival eine Institution in Sachen Reggae und Positivität.
Mein SummerjamDas erste Mal mit 18Die Geschichte von Birgit Fojut
2009 nahm sie das erste Mal ihre Kinder mit, damals 6 und 9 Jahre alt, die sie von Geburt an zu ebenso großen Summerjam-Fans erzogen hatte, wie sie selbst einer ist.
Würden wir all ihre Anekdoten aufschreiben, die Birgit zu erzählen hat, es würde den Rahmen dieses Online-Specials sprengen. Am besten ihr fragt sie selbst, wenn ihr sie dieses Jahr trefft.
Jan Böhmermann auf dem Summerjam
Auch Jan Böhmermann ließ es sich nicht nehmen, dem Summerjam einen Besuch abzustatten und in seiner typischen Art mit dem Festivalpublikum auf Tuchfühlung zu gehen (2010).
Die FaktenDie 2 und die 4Der Rhythmus der Karibik
Musiker, Fans und Historiker sind sich bisher nicht recht einig geworden, wie das Wort "Reggae" entstanden ist. Bob Marley war sich sicher, dass es vom lateinischen Wort "Rex" für König abzuleiten ist und damit als "Musik für den König" (in diesem Fall Haile Selassi, der König der Rastafari) zu verstehen sei. Andere ziehen die Ableitung von "Streggae" (jamaikanischer Slang für "leichtes Mädchen") vor.
Die FaktenGroß und KleinKinder auf dem Summerjam
Die FaktenDen Sommer im BlickDer Rockpalast
Seit 2009 ist die Rockpalast-Crew beim Summerjam vor Ort und filmt jedes Jahr die schönsten Momente auf der Bühne und abseits.
Ein umfangreiches Archiv der Summerjam-Jahre 2009 - 2014 gibt es hier.
Ein Gefühl von Freiheit
Kapitel 3: Einzigartige Atmosphäre
Die Atmosphäre begeistert nicht nur das Publikum. Auch die Künstler zeigen sich beeindruckt.
"Striktes No!"
Klaus Maack über den Umgang des Summerjams mit Homophobie im Dancehall.
Die FaktenKein Platz für HassHomophobie im Dancehall
Eine traurige Tradition haben die homophoben Aussagen einiger Dancehall-Künstler wie Beenie Man, Bounty Killer und Sizzla, die in ihren Texten teilweise offen zur Gewalt oder gar zum Mord an schwulen Männern aufrufen.
Das Summerjam Festival beschäftigt sich intensiv mit der Thematik und hat vor vielen Jahren bereits eine Klausel in ihren Künstlerverträgen eingeführt, die Musiker und Bands Aussagen dieser Art auf den Bühnen des Festivals verbietet.
Mein SummerjamSOJA und ichDie Geschichte von Leonie Mülhens
2010 erlebte sie die Band SOJA dort das erste Mal live und wusste sofort, dass sie gerade ihre neue Lieblingsband gesehen hat. Die Musik inspirierte sie so sehr, dass sie sich hinsetzte und Bilder für und von der Band malte. Auf Facebook schickte sie die Bilder der Band und wenig später schrieb Sänger Jacob Hemphill zurück, um sich zu bedanken. Per Mail vereinbarten die beiden ein Treffen auf dem Summerjam 2012, verstanden sich prächtig und sind mittlerweile Freunde geworden.
Fan der Band ist Leonie natürlich immer noch und wird auch dieses Jahr vor der Bühne alles geben, wie 2012 (0.50, 1.40, 2.45).
Die FaktenGemeinsam gegen BabylonReggae in Deutschland
Zwar wurden bereits Ende der 70er Jahre erste Reggae-Songs von deutschen Musikern wie Spliff, die auch Nina Hagens Backing Band waren, veröffentlicht, doch den Schritt aus der Nische schaffte Reggae erst 20 Jahre später, als in den 90ern Künstler wie Gentleman erste Erfolge feierten.
Die starke Verbindung des Summerjams in die Karibik machte es möglich, Künstler auftreten zu lassen, die sonst wohl nie den weiten Weg nach Deutschland auf sich genommen hätten.
Die Fakten"Legalize it!"Der Reggae und die Drogen
Seit jeher setzen sich Reggae-Künstler für die Legalisierung der bewusstseinserweiternden Droge ein, mittlerweile haben die Nachkommen von Bob Marley sogar ihren Familiennamen für die Vermarktung von Cannabis-Produkten hergegeben.
Beim Summerjam gingen die Zahlen der Besucher, die sich mit Drogen erwischen ließen, zuletzt zurück: 2014 waren es "nur" 196 Fälle, die die Polizei meldete. 74 weniger als im Vorjahr.
30 Jahre Emotionen
Zum AnfangDie FaktenLiebe, nichts als LiebeDie Rastafari-Religion
Rastas kämpfen für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung, große Teile tragen Dreadlocks und ungestutzte Bärte als Ausdruck ihrer Verbundenheit zu Gott oder "Jah", eine Kurzform des hebräischen Gottesnamens JWHW.
Der wohl berühmteste Anhänger der Bewegung war Bob Marley. Er ließ sich kurz vor seinem Tod in Berhane Selassie umbenennen, als Anlehnung an Haile Selassie, den letzten äthiopischen Kaiser, den die Rastafari-Religion als Messias verehrt.
Die verdammte Trockenhaube
Summerjam-Veranstalter Klaus Maack erzählt die Anekdote von James Brown und der Trockenhaube.
Die FaktenRang und NamenStars auf dem Summerjam
- Dennis Brown, Curtis Mayfield, James Brown (Foto, 1988), Jimmy Cliff, Sly & Robbie, The Skatalites, Shaggy, Alpha Blondy, Seeed, Andrew Tosh, Stephen Marley, UB40, Marteria und, und, und...
Mein SummerjamDas einzig wahre Summerjam-BabyDie Geschichte von Jens, Anke & Nika
Im Jahr 2000 trafen Jens und Anke aufeinander. Sie aus Düsseldorf, er aus Dietzenbach bei Frankfurt. Kurz darauf waren sie ein Paar und feierten seitdem jedes Jahr auf dem Festival Zeit und Ort ihrer ersten Begegnung.
Sieben Jahre später dann die große Frage: Vor dem Gentleman-Konzert erklomm Jens die große Bühne und hielt um Ankes Hand an. Ein Jahr später die Hochzeit. Noch eins später kam die kleine Annika zur Welt.
2010 standen die stolzen Eltern mit der von Bühnenmoderator Andrew zum "einzig wahren Summerjam-Baby" getauften Nika dann nochmals vor fast 30.000 Leuten auf der Bühne.